[Nun]1 [bricht]2 aus [allen]3 Zweigen Das [maienfrische Grün]4, Die ersten Lerchen steigen, Die [ersten]5 Veilchen blüh'n; Und golden liegen Tal und Höh'n -- O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Und wie die Knospen springen, Da regt sich's allzumal; Die [muntren]6 Vögel singen, Die Quelle rauscht [in's]7 Tal; Und freudig [schallt]8 das Lustgetön: O Welt, du bist so wunderschön Im Maien! Wie sich die Bäume wiegen Im lieben Sonnenschein! Wie hoch die Vögel fliegen, Ich möchte hinterdrein; Möcht' jubeln über Tal und Höh'n: O Welt, du bist so wunderschön, Im Maien!
Sechs Mailieder für gemischten Chor
Song Cycle by Gustav Wilhelm Ferdinand Gäbler (1846 - 1914)
1. Im Maien  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Im Maien", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Aus den Bergen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder, Neue wohlfeile Ausgabe, Hannover: Carl Rümpler, 1862, pages 113-114.
1 Gericke, Schwantzer, Sieber: "Es"; Högg: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Högg: "blüht"; further changes may exist not shown above
3 I. Lachner: "vollen"; further changes may exist not noted above.
4 Hiller: "frische Maiengrün"
5 Billeter: "kleinen"
6 Hiller, Marx: "muntern"
7 Hiller: "zu"
8 Marx: "hallt"
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Maienthau  [sung text not yet checked]
Auf den Wald und auf die Wiese, Mit dem ersten Morgengrau, Träuft ein Quell vom Paradiese, Leiser, frischer Maientau; Was den Mai zum Heiligtume Jeder süßen Wonne schafft, Schmelz der Blätter, Glanz der Blume, Würz und Duft, ist seine Kraft. Wenn den Tau die Muschel trinket, Wird in ihr ein Perlenstrauß; Wenn er in den Eichstamm sinket, Werden Honigbienen draus; Wenn der Vogel auf dem Reise Kaum damit den Schnabel netzt, Lernet er die helle Weise, Die den ernsten Wald ergetzt. Mit dem Tau der Maienglocken Wascht die Jungfrau ihr Gesicht, Badet sie die goldnen Locken, Und sie glänzt von Himmelslicht; Selbst ein Auge, rot geweinet, Labt sich mit den Tropfen gern, Bis ihm freundlich niederscheinet, Taugetränkt, der Morgenstern. Sink denn auch auf mich hernieder, Balsam du für jeden Schmerz! Netz auch mir die Augenlider! Tränke mir mein dürstend Herz! Gib mir Jugend, Sangeswonne, Himmlischer Gebilde Schau, Stärke mir den Blick zur Sonne, Leiser, frischer Maientau!
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Maientau", appears in Lieder
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Rosée de mai", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
3. Frühling  [sung text not yet checked]
Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht. Es blühen der Blumen genung. Ich habe schon wieder auf Lieder gedacht, Ich fühle so frisch mich, so jung. Die Sonne bescheinet die blumige Au, Der Wind beweget das Laub. Wie sind mir geworden die Locken so grau? Das ist doch ein garstiger Staub. Es bauen die Nester und singen sich ein Die zierlichen Vögel so gut. Und ist es kein Staub nicht, was sollt es denn sein? Mir ist wie den Vögeln zu Mut. Der Frühling ist kommen, die Erde erwacht, Es blühen der Blumen genung. Ich habe schon wieder auf Lieder gedacht, Ich fühle so frisch mich, so jung.
Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), "Frühling", appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Springtime", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
4. Waldmorgen  [sung text not yet checked]
Es ist so still die Maiennacht, so still des Waldes Hallen; im Grunde kühl der Bach nur wacht, tät still vorüber wallen. Es nicken die Blumen leis im Traum, von [goldenen]1 Tagen rauscht's im Baum, so leise, heimlich sacht. Horch, eine Amsel in hellem Ton weckt durch des Waldes Schweigen: ihr Schläfer, es glüht im Osten schon, der Wipfel will sich neigen, empor, o Lerche, den Himmel grüß, schlag in der Bläue so laut, so süß; so fliehet die Nacht davon. Noch einmal klingt's wie Alphornklang, da, horch, ist Antwort kommen, [Amsel]2, hörst du nicht den Sang? Der Wald hat dich vernommen. Es ruft der Pirol so hell im Tal, der Kuckuck ruft mit [einem Mal]3 das ganze Tal entlang. [Und eine Glocke]4 fern darein beginnet süß zu [singen]5, und in die Herzen süß und fein sich alle Glocken schwingen. Das ist ein Singen, das ist ein Klang, das klinget und singet die Welt entlang; Gott soll gelobet sein!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Waldmorgen", appears in Haideröslein ; Ein Liederstrauß, in 1. Naturklänge, first published 1870
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View original text (without footnotes)Confirmed with Haideröslein. Ein Liederstrauß, Würzburg: Leo Wörl'sche Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, 1870. Appears in Naturklänge, pages 9 - 10.
1 Rheinberger: "goldnen"2 Rheinberger: "O Amsel"
3 Rheinberger: "einemal"
4 Rheinberger: "Der Glocke Ton von"
5 Koellner: "klingen"
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull , Johann Winkler
5. Im Maien  [sung text not yet checked]
[Wie]1 ist mir so wohl und so heiter Im blühenden, lächelnden Mai! Das Herz pocht lebend'ger, wird weiter, Die Seele so stark und so frei! Zersprengt sind die eisigen Bande, Es fächelt balsamisch die Luft, Vom blumigen, freundlichen Strande Weht labend erquickender Duft! Es strömen vom Herzen die Lieder, Es schwellt mir, wie Wogen, die Brust, Es wallet hinauf und hernieder, Es regt sich unendliche Lust! Wie ist mir so wohl und so heiter Im blühenden, lächelnden Mai, Das Herz pocht lebend'ger, wird weiter, Die Seele so stark und so frei!
Authorship:
- by Karl Friedrich Heinrich Strass (1803 - 1864), "Mailied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Karl Friedrich Heinrich Strass, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1842, page 227.
1 Böhme: "Es"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Frühlingsjubel  [sung text not yet checked]
Frühling ist da, Tralarira! Tanzen und Springen Will noch gelingen, Winter, ade, Schnee nun und Weh! Süß in dem Baum Rauscht es wie Traum, Vöglein und Winde Kommen geschwinde, Winter, ade, Thränen und Weh! Nahe und fern Leuchtet der Stern; Mädchen und Buben Schnell aus den Stuben: Tralarira, Frühling ist da!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Frühlingsjubel", appears in Haideröslein ; Ein Liederstrauß, in 1. Naturklänge
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Haideröslein. Ein Liederstrauß, Würzburg: Leo Wörl'sche Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, 1870. Appears in Naturklänge, pages 5 - 6.
Researcher for this page: Melanie Trumbull