O Winter, schlimmer Winter, Wie ist die Welt so klein! Du drängst uns all' in die Täler, In die engen Hütten hinein. Und geh' ich auch vorüber An meiner Liebsten Haus, Kaum sieht sie mit dem Köpfchen Zum kleinen Fenster heraus. Und nehm ich's Herz in die Hände Und geh hinauf ins Haus: Sie sitzt zwischen Vater und Mutter, Schaut kaum zu den Äuglein heraus. O Sommer, schöner Sommer, Wie wird die Welt so weit! Je höher man steigt auf die Berge, Je weiter sie sich verbreit't. Und stehest du auf dem Felsen, Traut' Liebchen! ich rufe dir zu. Die Halle sagen es weiter, Doch Niemand hört es als du. Und halt' ich dich in den Armen Auf freien Bergeshöh'n: Wir seh'n in die weiten Lande, Und werden doch nicht geseh'n.
Sechs Gesänge für Männerstimmen
Song Cycle by Niels Wilhelm Gade (1817 - 1890)
1. Winterlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Des Hirten Winterlied", written 1810, appears in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Andrew Hudson) , "The shepherd's winter song", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant d'hiver du pâtre", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- RUS Russian (Русский) (Mikhail Larionovich Mikhailov) , "Пастушья песня"
2. Waldlied  [sung text not yet checked]
Wo Büsche stehn und Bäume Voll tausend schöner Träume, Und Laub- und Gras- und Blumenduft Ringsum erfüllt die frische Luft; Im Wald, im Wald Da ist mein Aufenthalt, Mein liebster Aufenthalt! Wo's lustig hüpft und springet, Und schwirrr und ruft und singet, Und nah und fern da Jagdhorn schallt, Und nah und fern die Büchse knallt; Im Wald, im Wald, Da ist mein Aufenthalt, Mein liebster Aufenthalt! Wo's bald so stille lauschet, Bald wunderseltsam rauschet, Bald süß und süßer spielt und kost, Bald wild und wilder braust und tost; Im Wald, im Wald, Da ist mein Aufenthalt, Mein liebster Aufenthalt!
Authorship:
- by Karl Christian Tenner (1791 - 1866), "Waldlied", appears in Gedichte, in Natur und Liebe
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Confirmed with Karl Christian Tenner, Gedichte, Darmstadt: Eduard Zernin, 1870, page 8. Appears in Natur und Liebe.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
3. Abendständchen  [sung text not yet checked]
Schlafe, Liebchen, weil's auf Erden Nun so still und seltsam wird! Oben gehn die goldnen Herden, Für uns alle wacht der Hirt. In der Ferne ziehn Gewitter; Einsam auf dem Schifflein schwank, Greif' ich draußen in die Zither, Weil mir gar so schwül und bang. Schlingend sich an Bäum' und Zweigen In Dein stilles Kämmerlein, Wie auf goldnen Leitern, steigen Diese Töne aus und ein. Und ein wunderschöner Knabe Schifft hoch über Tal und Kluft, Rührt mit seinem goldnen Stabe Säuselnd in der lauen Luft. Und in wunderbaren Weisen Singt er ein uraltes Lied, Das in linden Zauberkreisen Hinter seinem Schifflein zieht. [Ach, den süßen Klang verführet]1 Weit der buhlerische Wind, Und durch Schloß und Wand ihn spüret Träumend [jedes schöne]2 Kind.
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Abendständchen", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Serenata vespral", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening serenade", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Sérénade", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Paolo Montanari) , "Ninna-nanna", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorff, Gedichte, Berlin, Verlag von M. Simion, 1841, page 233.
1 Mendelssohn: "Und der Töne Klang entführet"2 Mendelssohn: "wohl das süsse"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Hoffnung  [sung text not yet checked]
Und dräut der Winter noch so sehr Mit trotzigen Gebärden, Und streut er Eis und Schnee umher, Es muß doch Frühling werden. Und drängen Nebel noch so dicht Sich vor den Blick der Sonne, Sie wecket doch mit ihrem Licht Einmal die Welt zur Wonne. Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, Mir soll darob nicht bangen, Auf leisen Sohlen über Nacht, Kommt doch der Lenz gegangen. Da wacht die Erde grünend auf, Weiß nicht, wie ihr geschehen, Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf, Und möcht vor Lust vergehen. Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar Und schmückt sich mit Rosen und Ähren, Und läßt die Brünnlein rieseln klar, Als wären es Freudenzähren! Drum still, und wie es frieren mag, O Herz, gib dich zufrieden, Es ist ein großer Maientag Der ganzen Welt beschieden. Und wenn dir oft auch bangt und graut, Als sei die Höll' auf Erden: Nur unverzagt auf Gott gebaut, Es muß doch Frühling werden.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Hoffnung", appears in Zeitstimmen, no. 4
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Hör' ich ein Waldhorn klingen  [sung text not yet checked]
Hör' ich ein Waldhorn klingen Durch das Gebirge hin, Ich zöge dann so gerne Wohl in die blaue Ferne Zu einer Jägerin. [Im dunklen Tannenwalde]1, Da steht des Försters Haus, Im [tiefen]2 Wald verborgen. Da schaut [am frühen]3 Morgen [Das]4 Töchterlein heraus. Der Vater und die Tochter, Die machen Alles wund, Der Vater [schießt die]5 Hirschlein, Die Tochter trifft die Bürschlein Tief in des Herzens Grund.
Authorship:
- by August Schnezler (1809 - 1853), "Waldhornruf", appears in Gedichte, in 1. Wolken und Sterne der Jugendzeit (1828-1838), in Waldblätter, no. 4, first published 1833
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
First published in Morgenblatt für gebildete Leser, 1833.
Confirmed with August Schnezler, Gedichte, Zweite, vermehrte Ausgabe, Karlsruhe: Druck und Verlag von Creuzbauer und Hasper, 1846, page 44.
1 Pfitzner: "Im tiefen Wald verborgen"2 Gade: "grünen"
3 Pfitzner: "an jedem"
4 Pfitzner: "Sein"
5 Pfitzner: "trifft das"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
6. Trinklied am Rhein  [sung text checked 1 time]
Wie ist es hier so wunderschön!
Die Felder, die Wälder, die Thäler, die Höhn,
Der herrliche Strom, der herrliche Wein!
Schenkt ein, ihr wackeren Brüder, schenkt ein!
[Es]1 lebe der Rhein -- der deutsche Rhein!
[ ... ]
Authorship:
- by Karl Christian Tenner (1791 - 1866), "Am Rhein", appears in Gedichte, in Vaterlands- und Gesellschaftslieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Karl Christian Tenner, Gedichte, Darmstadt: Eduard Zernin, 1870, pages 77 - 78. Appears in Vaterlands- und Gesellschaftslieder.
1 Gade: "Hoch"Research team for this page: Cees Schumacher , Melanie Trumbull