Mein Geist ist trüb' -- o nimm geschwind Die Harfe, die mich stärkt, empor; Von deinem Finger gleitet lind Ihr schmelzend Murmeln an mein Ohr; Wenn Hoffnung nicht dies Herz verlor, Wird [dieser]1 Klang hervor sie locken, Die Thräne, meines Auges Flor, Wird fließen, statt im Hirn zu stocken. Fang' nicht mit Jubelliedern an, Gib Eins, das wild und traurig klingt: Mach', Harfner, daß ich weinen kann, Da sonst mein armes Herz zerspringt, Das immer sich zum Schweigen zwingt, Das sich vom Kummer nährt so lange; -- Nun da der Fluch das Schlimmste bringt, Jetzt bricht es -- oder schmilzt im Klange.
Hebräische Gesänge von Lord Byron
Song Cycle by Carl Georg Peter Grädener (1812 - 1883)
1. Mein Geist ist trüb  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Mein Geist ist trüb' -- o nimm geschwind", appears in Hebräische Melodien, no. 9, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "My soul is dark", appears in Hebrew Melodies, no. 9, adaptation of I Samuel 16:14-23, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Adolf Böttger, Schönheiten aus Byron's Werken, Leipzig: Otto Wigand, 1841, pages 27-28.
1 Sometimes incorrectly given as "diesen."Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Jephtha's Tochter  [sung text not yet checked]
Da Gott und mein Volk es verhängt, O Vater! daß Tod mich umfängt, Da dich dein Gelübde befreit, Triff die Brust mir, -- ich bin ja bereit. Nicht klag' ich, nicht traur' ich ja schwer, Und die Berge, sie sehn mich nicht mehr: -- Führt die Hand, die geliebte, den Stahl, So fühl' ich im Tod keine Qual. Deß Vater, magst sicher du sein -- Daß das Blut deines Kindes so rein, Wie der Segen, von dir noch erfleht, Wie der Trost, der mich sterbend umweht. Nicht erweiche der Jungfrauen Schmerz Dem Richter, dem Helden das Herz, Die Schlacht, die für dich ich bestand, Befreite ja Vater und Land! Ist dies Blut, das du gabest, verraucht, Ist der Ton, den du liebtest, verhaucht, Denk' meiner, die Ruhm dir erwarb, Und vergiß nicht, daß lächelnd ich starb.
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Jephtas Tochter", appears in Hebräische Melodien, no. 7, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Jeptha's Daughter", appears in Hebrew Melodies, no. 7
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. O weint um sie  [sung text not yet checked]
O weint um sie, die einst an Babels Strand Geweint, -- ihr Tempel wüst, ein Traum ihr Land! Weint um die Harfe Juda's, die zersprang, -- Abgötter sind, wo einst ihr Gott sich schwang. Wo badet Israel den wunden Fuß? Wann hallt von Zion süßer Liedergruß? Wann wieder wird von Juda's Sang berauscht Das Herz, das sonst dem Himmelston gelauscht? Du Stamm mit irrem Fuß und müder Brust, Wann wirst du eingehn in der Ruhe Lust? Die Taube hat ihr Nest, der Fuchs die [Schluft]1, Der Mensch die Heimat -- Juda nur die Gruft!
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "O, weint um sie die einst", appears in Hebräische Melodien, no. 5, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Oh! Weep for those", appears in Hebrew Melodies, no. 5, first published 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Adolf Böttger, Byron's sämmtliche Werke, Erster Band Hebräische Melodien. Stunden der Muße, Leipzig: Verlag von Otto Wigand, 1841, page 9.
1 Hiller: "Kluft"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Dein Leben schied  [sung text not yet checked]
Dein Leben schied, dein Ruhm begann; Es kündet Volksgesang, Wie dir, o Held, kein Sieg entrann, Wie gut dein Schwert sich schwang! Wie uns dein Muth Triumph gewann, Und Freiheit uns errang! Du fielst; doch weil wir frei sind, soll Dem Ruhm den Tod bestehn, Das edle Blut, das dir entquoll, Das darf nicht untergehn, Die Adern mach's uns feuervoll! Mag uns dein Geist durchwehn! Dein Name sei das Heer entlang Der Schlachtruf unsrer Reih'n. Jungfrauen werden Chorgesang Nun deinem Falle weihn! Nicht Thränen braucht, wer Ruhm errang, Du darfst beweint nicht sein.
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870), "Dein Leben schied, dein Ruhm begann", appears in Hebräische Melodien, no. 11, first published 1841
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "Thy days are done", appears in Hebrew Melodies, no. 11, first published 1815
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Wir sassen am Wasser in Thränen  [sung text checked 1 time]
Wir saßen am Wasser in Tränen bei Babel und dachten den Tag, wo den Schlächtern, den Feindes-Hyänen die Feste von Salem erlag, und die Töchter, gleich trauernden Schwänen, zerstreute der grässliche Schlag. Da traurig wir sah'n in den Schimmer des Stromes, den Freiheit verklärt; verlangt' man ein Lied, doch o nimmer wird Feinden die Ehre gewährt! Eh' welke die Rechte für immer, eh' über die Harfe sie fährt! Die Harfe wollen wir hängen hier unter den Weiden am Strand. Frei bleib' sie mit ihren Gesängen, o Salem, dein einziges Pfand; nie soll sie ertönen in Klängen den Räubern vom heiligen Land!
Authorship:
- by Adolf Böttger (1815 - 1870)
Based on:
- a text in English by George Gordon Noel Byron, Lord Byron (1788 - 1824), "By the rivers of Babylon we sat down and wept", appears in Hebrew Melodies, no. 14, first published 1815
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Researcher for this page: Johann Winkler