Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr die Euren all, O ihr Dankbaren, sie, euere Dichter schmäht, Gott vergeb' es, doch ehret Nur die Seele der Liebenden. Denn o saget, wo lebt menschliches Leben sonst, Da die knechtische jetzt alles, die Sorge zwingt? Darum wandelt der Gott auch Sorglos über dem Haupt uns längst. Doch, wie immer das Jahr kalt und gesanglos ist Zur beschiedenen Zeit, aber aus weißem Feld Grüne Halme doch sprossen, Oft ein einsamer Vogel singt, Wenn sich mählich der Wald dehnet, der Strom sich regt, Schon die mildere Luft leise [von]1 Mittag weht Zur erlesenen Stunde, So ein Zeichen [der schönern]2 Zeit, [Die wir glauben]3, erwächst einzig genügsam noch, Einzig edel und fromm über dem ehernen, Wilden Boden die Liebe, Gottes Tochter, von ihm allein. Sei gesegnet, o sei, himmlische Pflanze, mir Mit Gesange gepflegt, wenn des ätherischen Nektars Kräfte [dich nähren]4, Und der schöpf'rische Strahl dich [reift]5. Wachs und werde zum Wald! eine beseeltere, Vollentblühende Welt! Sprache der Liebenden Sei die Sprache des Landes, Ihre Seele der Laut des Volks!
Hölderlin Lieder
Song Cycle by Josef Matthias Hauer (1883 - 1959)
1. Die Liebe  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L'amor", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Love", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "L'amour", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Strauss: vom
2 Strauss: schönerer
3 Not set by Strauss
4 Strauss: sich regen
5 Strauss: weiht
Researcher for this page: Michael Komma
2. Hälfte des Lebens  [sung text not yet checked]
Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen [Tunkt]1 [ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser.]2 Weh mir, wo nehm' ich, wenn Es Winter ist, die Blumen, und wo Den Sonnenschein, Und Schatten der Erde? Die Mauern [stehn]3 Sprachlos und kalt, im Winde Klirren die Fahnen.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Hälfte des Lebens", appears in Gedichte 1800-1804, in Nachtgesänge
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La meitat de la vida", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The middle of life", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le milieu de la vie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Mi-temps de la vie", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , "Leath an tSaoil", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
1 Müller: "Taucht"; omitted by Ligeti
2 omitted by Ligeti
3 Cerha: "stehen"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Der Frühling
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4. Aus der Antigonä
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Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
Based on:
- a text in Greek (Ελληνικά) by Sophocles (c495 BCE - c406 BCE), appears in Ἀντιγόνη (Antigone) [text unavailable]
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5. Jugend
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6. Rückkehr in die Heimat  [sung text not yet checked]
Ihr [milden]1 Lüfte! Boten Italiens Und du mit deinen Pappeln, geliebter Strom! Ihr wogenden Gebirg! o all ihr Sonnigen Gipfel, so seid ihrs wieder? Du stiller Ort! in Träumen erscheinst du fern Nach hoffnungslosen Tage dem Sehnenden. Und du mein Haus, und ihr Gespielen, Bäume des Hügels, ihr wohlbekannten! Wie lange ists, o wie lange! des Kindes Ruh Ist hin und hin ist Jugend und [Lieb]2 und Lust. Doch du mein Vaterland! du heilig -- Duldendes siehe, du bist geblieben. Und darum, daß sie dulden mit dir, mit dir Sich freun, erziehst du teures! die Deinen auch Und mahnst in Träumen, wenn sie ferne Schweifen und irren, die Ungetreuen. Und wenn im heißen Busen dem Jünglinge Die eigenmächtigen Wünsche besänftiget Und stille vor dem Schicksal sind, dann Gibt der Geläuterte dir sich [lieber]3. Lebt wohl denn, Jugendtage, du Rosenpfad Der Lieb und all ihr Pfade des Wanderers, Lebt wohl! und nimm und segne du mein Leben, o Himmel der Heimat, wieder!
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Rückkehr in die Heimat", appears in Gedichte 1800-1804, in Oden
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Retorn a la pàtria", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Return to the homeland", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Retour dans la patrie", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Strauss: "linden"
2 Strauss: "Glück"
3 Strauss: "selber"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
7. An die Hoffnung  [sung text not yet checked]
O Hoffnung! Holde, gütiggeschäftige! Die du das Haus der Trauernden nicht verschmähst, Und gerne dienend, [Edle!]1 zwischen Sterblichen waltest [und Himmelsmächten]1, Wo bist du? wenig lebt' ich; doch atmet kalt Mein Abend schon. Und stille, den Schatten gleich, Bin ich schon hier; und schon gesanglos Schlummert das schaudernde Herz [im Busen. Im grünen Tale, dort, wo der frische Quell Vom Berge täglich rauscht, und die liebliche Zeitlose mir am Herbsttag aufblüht, Dort, in der Stille, du Holde, will ich Dich suchen, oder wenn in der Mitternacht Das unsichtbare Leben im Haine wallt, Und über mir die immerfrohen Blumen, die blühenden Sterne, glänzen, O du des Äthers Tochter! erscheine dann Aus deines Vaters Gärten, und darfst du nicht Ein Geist der Erde, kommen, schröck', o Schröcke mit anderem nur das Herz mir.]1
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "An die Hoffnung", appears in Gedichte 1800-1804, in Nachtgesänge
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Dr. Anthony Krupp) , "Hope", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À l'espérance", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 omitted by Eisler. (3 omissions)
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. An Diotima  [sung text not yet checked]
Wenn aus der Ferne, da wir geschieden sind, Ich dir noch kennbar bin, [die Vergangenheit O du Teilhaber meiner Leiden! Einiges Gute bezeichnen dir kann,]1 So sage, wie erwartet die Freundin dich In jenen Gärten, da nach entsetzlicher Und dunkler Zeit wir uns gefunden? [Hier an den Strömen der heilgen Urwelt. Das muß ich sagen, einiges Gutes war In deinen Blicken, als in den Fernen du Dich einmal fröhlich umgesehen Immer verschlossener Mensch, mit finstrem Aussehn.]1 Wie flossen Stunden dahin, wie still War meine Seele über der Wahrheit daß Ich so getrennt gewesen wäre? [Ja! ich gestand es, ich war die deine. Wahrhaftig! wie du alles Bekannte mir In mein Gedächtnis bringen und schreiben willst, Mit Briefen, so ergeht es mir auch Daß ich Vergangenes alles sage.]1 Wars Frühling? war es Sommer? die Nachtigall Mit süßem Liede lebte mit Vögeln, die Nicht ferne waren im Gebüsche Und mit Gerüchen umgaben Bäum' uns. [Die klaren Gänge, niedres Gestrauch und Sand Auf dem wir traten, machten erfreulicher Und lieblicher die Hyazinthe Oder die Tulpe, Viole, Nelke. Um Wänd und Mauern]1 grünte der Epheu, grünt' Ein selig Dunkel hoher Alleeen. Oft Des Abends, Morgens waren dort wir Redeten manches und sahn uns froh an. [In meinen Armen lebte der Jüngling auf, Der, noch verlassen, aus den Gefilden kam, Die er mir wies, mit einer Schwermut, Aber die Namen der seltnen Orte Und alles Schöne hatt' er behalten, das An seligen Gestaden, auch mir sehr wert Im heimatlichen Lande blühet Oder verborgen, aus hoher Aussicht, Allwo das Meer auch einer beschauen kann, Doch keiner sein will. Nehme vorlieb, und denk An die, die noch vergnügt ist, darum, Weil der entzückende Tag uns anschien, Der mit Geständnis oder der Hände Druck Anhub, der uns vereinet.]1 Ach! wehe mir! Es waren schöne Tage. Aber Traurige Dämmerung folgte nachher. [Du seiest so allein in der schönen Welt Behauptest du mir immer, Geliebter! das Weißt aber du nicht,]1
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Wenn aus der Ferne...", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Hölderlin, Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt am Main und Leipzig: Insel Verlag, 1999, pages 451-453.
1 omitted by Ligeti.Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]