Bin ein fahrender Gesell, Kenne keine Sorgen. Labt mich heut' der Felsenquell, Thut es Rheinwein morgen. Bin ein Ritter lobesan, Reit' auf Schusters Rappen, Führ' den lock'ren Zeisighahn Und den Spruch im Wappen: Lustig Blut und leichter Sinn Hin ist hin, hin ist hin. Amen. Zieh' ich in ein Städtchen ein, Spür ich's im Gehirne, Wo man trifft den besten Wein Und die schönste Dirne. Spielmann lächelt wohlgemuth, Streicht die Fiedel schneller, Und ich werf' ihm in den Hut Meinen letzten Heller. Lustig Blut und leichter Sinn Hin ist hin, hin ist hin. Amen. Meister Wirth, darfst heut nicht ruh'n, Schlag' heraus den Zapfen! Back', Frau Wirthin, mir ein Huhn Und zum Nachtisch Krapfen! Was ich heut nicht zahlen kann, Zahlen will ich's künftig, Darum schreib's mit Kreide an, Wirth, und denk' vernünftig: Lustig Blut und leichter Sinn, Hin ist hin, hin ist hin. Amen. Wein' dir nicht die Äuglein trüb', Mägdelein, vor Trauer! Fahrender Gesellen Lieb' Ist von kurzer Dauer; Fahrender Gesellen Lieb' Endet vor den Thoren. Wein' dir nicht die Äuglein trüb'; Hast nicht viel verloren. [Lustig Blut und leichter Sinn, Hin ist hin, hin ist hin. Amen.]1 Kommt ein Stern mit einem Schwanz, Will die Welt zertrümmern, Leiert euren Rosenkranz, Mich soll's wenig kümmern. Wird dem Weltenbrand zum Raub Berg und Wald und Haide, Wird das Wirtshaus auch zu Staub, Schwarzes Bret und Kreide. Lustig Blut und leichter Sinn, Hin ist hin, hin ist hin. Amen.
Lieder eines fahrenden Gesellen von Rud. Baumbach, für 1 Singstimme mit Pianofortebleitung
Song Cycle by Carl Schotte (1864 - 1917)
1. Hin ist hin  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Bin ein fahrender Gesell", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "I am a young wayfarer", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
1 Busoni here repeats instead "Fahrender Gesellen Lieb'/ Endet vor den Toren."
Researcher for this page: John H. Campbell
2. Nach sieben Jahren  [sung text not yet checked]
Ha alter Birnbaum! Lebst du noch Nach sieben langen Jahren? Trägst noch an einer Stange hoch Das Kästlein für die Staaren? Der Birnbaum an zu sprechen fing Und seufzte schwer beklommen: Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen. Willkomm mit deinem Schelmenblick, Frau Nachbarin, du lose! Als Knospe liess ich dich zurück, Nun grüss' ich dich als Rose. Sie wies mir lächelnd einen Ring. -- O weh, zu spät gekommen! Dieweil der Staar auf Reisen ging, Hat Spatz Besitz genommen.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Nach sieben Jahren", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Warnung  [sung text not yet checked]
Ich denke zurücke, Und werde zum Kind, Da sitzt mit der Krücke Die Ahne und spinnt; Sie zupft ihren Rocken Und warnend sie spricht: "Wenn Buben dich locken, So folg ihnen nicht!" Schon längst schloß der Alten Die Lippen der Tod, Ich habe gehalten Getreu ihr Gebot, Und ward doch in Gruben Gelockt und umgarnt - Ich war nur vor Buben, Nicht Mädeln gewarnt.
Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Researcher for this page: Harry Joelson