Sie soll ich nennen? möchtet sie kennen? Wie ihr neugierig seid! Freunde nehmt den Bescheid: kannn nicht erfüllen Euren WIllen, nein, nein, es kann nicht sein. Ihr wollt sie sehen? kann nicht geschehen! Sah einst ein Röslein blüh'n, tief in des Waldes Grün; hatt' es besprochen, fand es gebrochen. Nein, nein, es kann nicht sein. Was nützt das Fragen? werd'es nicht Sagen! Fand einst ein Vogelnest, war mir ein Freundenfest; wollt' es mir holen, hatten's gestohlen. Nein, nein, es kann nicht sein. Fragt ihr noch immer? sag' es euch nimmer! kenne der Frager List, Liebe verschwiegen ist. Wir sind geschieden, lasst mich in Frieden, nein, nein, es kann nicht sein.
Sechs Gesänge von G. Keil
Song Cycle by Ferdinand Stegmayer (1803 - 1863)
1. Liebesgeheimniss  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857)
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Andrew Schneider [Guest Editor]2. Liebesliedchen  [sung text not yet checked]
[Es]1 ist doch gar ein süßes Ding, Das Küssen! 'S ist längst bekannt im ganzen Land, [Weiß aber nicht]2, wer es erfand Das Küssen. Ich glaub', man lernt' 's den Täubchen ab, Den Täubchen! Die küssen sich von früh bis spat, Und werden's doch mein Tag nicht satt, Die Täubchen. Doch kenn' ich etwas [Süß'res]3 noch, Das Lieben! Es kam von selbst mir in den Sinn, Und bald war ich ein Meister drin, Im Lieben. Im Grabe läg' ich lange schon, Im Grabe! Schlöß' sich mein Herz der Liebe zu. Ich glaub', ich fänd' im Grab' nicht Ruh', Im Grabe. O du, mein Liebstes auf der Welt, Mein Mädchen! Reich' mir zum Kuß den süßen Mund, Laß' schließen uns der Liebe Bund, Mein Mädchen!
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Liebesliedchen "
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View original text (without footnotes)Confirmed with Lyra und Harfe: Liederproben von Georg Keil, Leipzig: Friedrich Fleischer, 1834. Appears in Lieder, page 34.
1 Stegmayer: "Das"; further changes may exist not shown above.2 Reissiger: "Doch weiss ich's nicht"
3 Ressiger: "süsser's"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. An die Nacht  [sung text not yet checked]
Hehre, heil'ge, stille Nacht, Sinkst herab auf Flur und Hain. Alles, was geweint, gelacht, Schläft an deinem Busen ein. Alle Leidenschaften sind gestillet, Dicht verhüllet Schmerz und Pein. Nur der Liebe Sehnsucht wacht, Für sie bricht der Tag nun an, Strahlend glüht der Sterne Pracht, Hellet ihr die weite Bahn. Sehnsucht kennet weder Zaum noch Zügel, Hebt die Flügel Himmelan. Heil'ge Nacht, sei mir gegrüßt! Bringe Frieden meiner Brust! Ach! zu schwer hab' ich gebüßt, Was ich fehlte, schuldbewußt. Führe mich aus irdischem Gewühle Hin zum Ziele Reiner Lust! Nicht hienieden weilt das Glück, Das ich sucht' ohn' Unterlaß. Erde, dir geb' ich zurück Freud' und Leiden, Lieb' und Haß. Sehnend blickt mein Aug' nach jenen Fernen Übern' Sternen, Thränennaß.
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "An die Nacht", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Lieder, first published 1834
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Confirmed with Johann Georg Keil, Lyra und Harfe, Leipzig: Friedrich Fleischer, 1834. Appears in Lieder, pages 88 - 89.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Spinnerliedchen  [sung text checked 1 time]
Mein Liebster ist ein Weber; er webt so emsiglich an einem Stückchen Linnen, das Linnen ist für mich. Der Aufzug ist die Liebe, die Treue schlägt er ein, denn Liebe muss mit Treue recht fest verbunden sein. Das Garn hab' ich gesponnen in mancher langen Nacht, und hab' an dich, mein Liebster, gar oft dabei gedacht. Und kömmt das Stück vom Stuhle, bleich' ich's im Sonnenschein, und über's Jahr im Sommer, soll unsre Hochzeit sein. Ich sitz' derweil' und nähe das Hochzeithemdchen mir, und träume süsse Träume, von Liebe und von Dir. Das Hemdchen weiss von Linnen, das Band von Seide roth! Die Unschuld und die Liebe thut in der Ehe Noth.
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857)
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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Andrew Schneider [Guest Editor]5. Frühlingsliebe  [sung text checked 1 time]
Wenn der Frühling kommt und von den Bergen schaut, Wenn der Schnee im Thal und auf den Hügeln thaut, Wenn die Bächlein quellen Und die Knospen schwellen, [Wird]1 die Sehnsucht mir im Herzen laut. Wenn der Weichselbaum die duft'gen Blüten schneit, Wenn die Störche kommen und der Kuckuck schreit, Wenn die Tauben girren Und die Bienen schwirren, Dann beginnt der Liebe goldne Zeit. Wenn die Wiesen schmückt der Blumen bunte Zier, Und die Liebe ruft aus Busch und Waldrevier, Wenn die Finken schlagen Und zu Neste tragen, [Such']2 auch ich ein süßes Liebchen mir. Wenn ich sinnend dann durch Busch und Felder geh', Und, ich weiß nicht wie, vor ihrer Türe steh', Ihr in's Auge [blicke]3, An [mein Herz sie drücke]4, Dann ist mir so wohl und wunderweh'! Möchte [freudejauchzend]5 auf zum Himmel schrein, Möchte weinen auch im stillen Kämmerlein, Möchte kämpfen, [siegen, Mit den Wolken fliegen6, Möchte stets an ihrem Herzen seyn!
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Frühlingsliebe", appears in Lyra und Harfe. Liederproben, in Ländliche Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lyra und Harfe. Liederproben von Georg Keil, Leipzig, Friedrich Fleischer, 1834, page 136.
Note: the poet is incorrectly given as "Heil" on the Mayer score.
1 Mayer: "dann wird"2 Mayer: "Dann such' "
3 Mayer: "blicken"
4 Mayer: "mein Herz sie drücken"
5 Mayer: "Freude jauchzend"
6 Mayer: "möchte siegen, / Möchte mit den Wolken fliegen, Ach"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
6. Der Musikant  [sung text checked 1 time]
Wir junge Musikanten Wir ziehen Abends aus, Von einem Ort zum andern, Wir ziehn von Haus zu Haus. Und wenn ein schmuckes Mädchen Am Fenster wo sich zeigt, Steht unser Chor und singet Und flötet, harft und [zeigt]1. So singen wir den Braunen, Der Blonden singen wir. Das ganze feine Städtchen Ist unser Jagdrevier. Nur in ein stilles Gäßchen, Schleich' ich mich ganz allein; Da wohnt mein holdes Mädchen, Da wohnt die Liebste mein. Da tönen meine Lieder, Da tönt mein leiser Sang. Vielleicht lauscht sie verstohlen Auf meiner Zither Klang. [Was ich am Tag verschwiegen, Vertrau' ich kühn der Nacht.]2 Schlaf' sanft, mein süßes Leben, Treulieb hält sich're Wacht! Es mögen heil'ge Engel Rings um dein Lager stehn, Und in des Traumes Bildern Mögst du den Liebsten sehn! Schlaf' sanft, du einzig Eine, Du aller Mädchen Zier! Und wenn der Morgen taget, Da nick' Erfüllung mir!
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Der Musikant"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Encyclopädie der deutschen Nationalliteratur oder biographisch-kritisches Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten seit den frühesten Zeiten nebst Proben aus ihren Werken, Band 8, bearbeitet und herausgegeben von Dr. D. L. B. Wolff, Leipzig, Verlag von Otto Wigand, 1847, page 263
1 Stegmayer: "geigt"2 omitted by Stegmayer
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann , Andrew Schneider [Guest Editor]