Wie deine Hëinde leis' die Tasten streifen, zicht's Seufzer gleich und müd' durch mein Gemüt o könnt' ich iene Traume fest ergraifen, die deiner stillen Sehnsucht stets gegiühti Neig' deine lippen denn zu heiben Küssen den meinen zu und lass' mich stijl vergeh'n... was du eriebt, ich will es niemals wissen, nur deine Augen will ich dunkein seh'n.
Moderne Lyrik. Zwölf Lieder und Gesänge
Song Cycle by Wilhelm Kienzl (1857 - 1941)
1. Deine Träume  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Emmy Destinn, née Emilie Paulina Venceslava Kittlova (1878 - 1930)
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Researcher for this page: John Versmoren2. Das Lied des Steinklopfers  [sung text checked 1 time]
Ich bin kein Minister, Ich bin kein König, Ich bin kein Priester, Ich bin kein Held, Mir ist kein Orden, Mir ist kein Titel Verliehen worden Und auch kein Geld. Dich will ich kriegen, Du harter Plocken, Die Splitter fliegen, Der Sand stäubt auf - "Du armer Flegel," Mein Vater brummte,- "Nimm meinen Schlägel;" Und starb darauf. Heut hab ich Armer Noch nichts gegessen, Der Allerbarmer Hat nichts gesandt; Von gold’nem Weine Hab‘ ich geträumet Und klopfe Steine Für's Vaterland.
Authorship:
- by Karl Friedrich Henckell (1864 - 1929), "Das Lied des Steinklopfers", appears in Gedichte. Bildschmuck von Fidus
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La cançó del picapedrer", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The song of the stonebreaker", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le chant du casseur de pierres", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Frieden  [sung text checked 1 time]
Ging vor mir ein Mägdlein her, Im Haar einen Blütenkranz, Sang leise über die Saaten hinaus, Die lagen im Abendglanz -- Schritt vor mir die Jugend hin, Sang leise hinaus übers Grün, Und wo ihr Auge leuchten wollt, Da that sichs auf zum Blühn. Schritt vor mir die Jugend, Ich stille hinterdrein, So zogen wir beide in Frieden Ins Abendgold hinein.
Authorship:
- by Ferdinand Avenarius (1856 - 1923), "Frieden", appears in Stimmen und Bilder, in Jahrbuch
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Confirmed with Ferdinand Avenarius, Stimmen und Bilder. Neue Gedichte, Florenz und Leipzig: bei Eugen Diederichs, 1898, page 13.
Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Um einen Ander'n  [sung text checked 1 time]
Spürst du, wie Tag und Nacht in heissem Werben dich meine dunkle Sehnsucth still umgibt? Ahnst du, wie tief dich meine Seele liebt, wie mich das ausfüllt bis zu meinem Sterben? Er ging wohl wandern, weil meine Sehnsucht immer bei dir wacht. Fühlst du es denn, was du as mir gemacht? Du aber sorgst und wachst um einen Ander'n!
Authorship:
- by Elimar von Monsterberg-Muenckenau (1877 - ?)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Sternennacht  [sung text checked 1 time]
Über meinem Hause leuchten Sterne, süßer Hauch der Stille weht durchs Thal, sinnend lausch ich und ich zähle gerne, meiner Wünsche reich gemehrte Zahl. Quellen murmeln hör ich aus der Ferne, ihr Geheimnis raunt die Nacht mir zu. Über meinem Hause leuchten Sterne und mein Wünschen wiegt sich sanft zur Ruh.
Authorship:
- by Wilhelm Holzamer (1870 - 1907)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Auf leisesten Sohlen  [sung text checked 1 time]
Leise kam sie, auf den Zehn,
Wie des Nachts die Diebe gehn,
Hob sich zu mir auf und bot
Ihren Mund mir süß und rot.
Und ich hatt' sie nie gesehn.
Wie des Nachts die Diebe gehn,
Wie vom Baum die Blüte sinkt,
Wie ein Stern vom Himmel blinkt,
[ ... ]
Hob zu meinem Nacken frank
Ihrer Arme weich Gerank,
Schmiegte sich so warm und dicht:
Liebe mich, verstoß mich nicht.
Wie ein Traum den Träumer neckt,
Hat sich hold mich angeschreckt.
Liebe kommt auf leisen Zehn,
Wie des Nachts die Diebe gehn.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Auf leisesten Sohlen", appears in Tanz und Andacht. Gedichte aus Tag und Traum
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John Glenn Paton) , " On the quietest feet", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À pas de loup", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Tanz und Andacht. Gedichte aus Tag und Traum von Gustav Falke, München: E. Albert & Co., 1893, page 69.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
7. Stille  [sung text checked 1 time]
Ruhig fließt der Regen nieder, schweigend deckt die Nacht den Park, friedlich blickt im Saale nieder, was vor Stunden aufgebracht. Auf dem Divan liegt der Stürmer, Ruhe bracht' ihm der Orkan, tränenfeucht ist noch sein Auge, schweigend blickt die Nacht ihn an.
Authorship:
- by Rudolf Trabold (1873 - 1948)
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Researcher for this page: John Versmoren8. Mein Trautgeselle  [sung text checked 1 time]
Mein Trautgeselle die Erde stampft und zerrt und ruckt an den Zügeln, die Ohren spielen, sein Atem dampft, ich hebe mich in den Bügeln. Die Eb'ne streckt sich so weit ins Land, "Galopp, Geselle, wir reiten"... in goldigen Körnern stiebt der Sand, und mit uns die Nebel gleiten. Der Sattel knarrt ein vertrautes Lied die Bügel klingen und klirren, erschrocken, eilig aus dichtem Ried ein Flug wilder Enten schwirren. Und als wir später ruhig im Schritt die Wege, die alten, kamen, da zog Frau Sehnsucht verstohlen mit und flüsterte deinen Namen.
Authorship:
- by Elimar von Monsterberg-Muenckenau (1877 - ?)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Rieke im Manöver singt  [sung text not yet checked]
Ulanen, das ist leichte Waar, Heut hier und morgen dort, Kaum haben sie sich satt geküßt, Da reiten sie schon fort. Ade mein Schatz, trara, ade, Und wenn ich dich nicht wiederseh, Es ist doch schön gewesen. Die schweren Reiter, stramm und lang, Sind alle grade so, Heut thun sie hier wie mordsverliebt Und morgen irgendwo. Ade mein Schatz, etc. Dragoner und Husaren gar, Die sind gleich wie der Wind, Schnell reiten haben sie gelernt Und küssen auch geschwind. Ade mein Schatz, etc. Die Infantristen machens grad So wie die Reiterei; Vorm Zapfenstreich noch schnell ein Kuß, Und morgen ists vorbei. Ade mein Schatz, etc. Sogar die schwere Artillerie Nimmts mit der Treu nicht schwer, Mit Küssen und Kanonen zieht Im Lande sie umher. Ade mein Schatz, etc. Kurz Alles was im bunten Rock Läuft, reitet oder fährt, Von wegen ihrer Treue sind Sie keinen Heller wert. Ade mein Schatz, etc. Und trotzdem ist doch nichts so schön Als wie das Militär, Ich wollte, daß das ganze Jahr Nichts als Manöver wär. Ade mein Schatz, trara, ade, Und wenn ich dich nicht wiederseh, Es ist doch schön gewesen.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Rieke im Manöver singt:", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Rieke sings during military exercises: ", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Julius Bierbaum, Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, Erstes bis fünftes Tausend, Berlin und Leipzig: Im Verlage der Insel bei Schuster und Loeffler, MDCCCCI, pages 81-83.
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Harry Joelson
10. Abendgang
Wir wandern selbander im Abendschein . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
currently in the database but will be
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11. Geflüster im Gange  [sung text not yet checked]
"Wer?" "Still, ich, geh nicht vorbei." "Lass mich!" "Mädel." "Lass mich frei!" "Du, du schreist, so sel doch [still]1." "Lass mich, wenn ich doch nicht will." "Komm, komm mit." "Nein doch, ach nein." "Wirst du wohl gleich stille sein!" "Pst, die Türe ging, wenn wer." "Komm doch Mädel, komm doch her! Einen Kuss bloss, o du, o du! und nun leise aus die Schuh!" "Nein, ach." "So, jetzt trag ich dich du mein Kätzchen Leiseschlich." Heisses atmen, Küsse, Stille. Stets geschieht des Kleinen Wille.
Authorship:
- by Otto Julius Bierbaum (1865 - 1910), "Geflüster im Gange", appears in Irrgarten der Liebe. Verliebte, launenhafte und moralische Lieder, Gedichte und Sprüche aus den Jahren 1885 bis 1900, in Gedichte, in Kleine Irrgartengaenge mit Verschiedenen
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View original text (without footnotes)1 Alfvén: "stille"
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
12. Serenade  [sung text not yet checked]
[Dichter düst'rer Nebel gleitet]1 Auf der Erden hin; Dunkler liegt die Nacht gebreitet Über meinem Sinn. Mond mit sanften Strahlenwellen, Komm, ach! komm! Du mußt Ja die tiefe Nacht erhellen Hier in meiner Brust. Höre mich, im Liebesharme Klagen, flüstern dir! Zeige dich! Es harrt der arme Sänger deiner hier. Meiner Stimme traurig' Klingen - Hörst du nur mich an - Löst in süßes Freudensingen Sich, in Wohllaut dann. Mond mit sanften Strahlenwellen, Komm, ach komm! Du mußt Ja die tiefe Nacht erhellen Hier in meiner Brust.
Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Serenade"
Based on:
- a text in Romanian (Română) by Iacob Negruzzi (1842 - 1932), "Serenadă"
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View original text (without footnotes)1 Kienzl: "Dichte, düst're Nebel schweben"; further changes may exist not shown above.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]