Leb wohl, leb wohl, du schöne Welt! Mein Herz ist müd' und schwer; Lebt Alle wohl auf Wiedersehn, Fahrt wohl, ich kann nicht mehr! Du heilig Land das mich geliebt Und tausendfach erfreut, Mir einen Gott und Himmel gab Und süßes Weh und Leid, Und manche sel'ge Menschenbrust An meine Brust gelegt, In leichtem Spiel, in hohem Ernst Mich namenlos bewegt, Den Hut der Freiheit auf das Haupt, Den Stab mir in dir Hand, Zu herrschen und zu [wallen]1 gab Froh über Meer und Land! Leb wohl, leb wohl, du heilge Welt, Die mir den Heiland gab, Und Sühne in mein reuig Herz, Unsterblichkeit ins Grab! Er ging im Tode mir voran, Er reich mir seine Hand! -- Die Kluft ist tief, mein Gang ist Nacht, Hinüber in sein Land!
Lieder des Leids
Song Cycle by Josephine Lang (1815 - 1880)
Translated to:
English — Songs of sorrow
1. Leb' wohl, leb' wohl du schöne Welt!  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Albert Zeller (1804 - 1877), no title, appears in Lieder des Leids, no. 29
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , "Farewell, farewell, beautiful world", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Lieder des Leids von Albert Zeller, Fünfte stark vermehrte Auflage, Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1865, pages 54-55.
1 Lang: "walten"Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Der Pfad den du so oft gezogen  [sung text checked 1 time]
Den Pfad, den du so oft gezogen, Den ich mit dir gewandelt bin, Schon decken ihn des Kornes Wogen, Und Blumen nicken drüber hin; Nur an der dichtern Lebensfülle Erkenn' ich noch die liebe Spur, Sonst birgt sie in der [weiten Hülle]1 Die unermeßlich reiche Flur! So wie der Pfad verlor dein Leben Sich in dem reichsten Segensmeer, Und meine frohen Blicke schweben Gleich Sonnenstrahlen drüber her: Wie hat der Herr dein Seyn gesegnet Und deiner treuen Hände Saat! Auf jedem Schritt und Tritt begegnet Mir deine stille Liebesthat. Umflossen von des Höchsten Güte, Umfangen wie vom Mutterarm, Wie fühl' ich ferner im Gemüthe Verlassen mich, verwaist und arm! Kein Klagen rührt sich, kein Begehren; Erfüllung strömet um mich her; Ein [licht- und gnadenvoll]2 Gewähren, Als ob ich mit vollendet wär! Sollt ich auch hoffen und nicht schauen? Das Schauen ist des Hoffens Kern, Wenn auch [dem hoffendsten]3 Vertrauen Der volle Aufgang ist noch fern. Du bist bei Ihm, in seiner Nähe Fühl ich die deine wunderbar; Ich bin gehalten und ich sehe Doch in der Liebe Tiefen klar.
Authorship:
- by Albert Zeller (1804 - 1877), no title, appears in Lieder des Leids, no. 42
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The pathway that you so often wandered", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Lieder des Leids von Albert Zeller, Fünfte stark vermehrte Auflage, Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1865, pages 80-81.
1 Lang: "Lebensfülle"2 Lang: "Licht und gnadenvoll"
3 Lang: "dein Hoffen dein"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Gib dich dahin in Gottes Sinn  [sung text checked 1 time]
Gieb dich dahin In Gottes Sinn, Laß Alles andre schwinden; Schreit' immer zu In dieser Ruh, Dann wirst du überwinden! Sei sanft und still, Hör, was Er will, Fall ihm nicht in die Rede: So wird dein Muth Gar frisch und gut, Und aus ist Kampf und Fehde. Die Welt so schön, Sie muß vergehn, Ich kann sie drum nicht schelten; Was soll denn sie Die Sorg und Müh Und unsre Noth entgelten? Sie hält auch Freud Genug bereit, Den Wandrer zu erquicken; Nur mußt du dich Auch sänftiglich In ihre Dornen schicken! Das Ungemach Hält frisch und wach, Das Heil nicht zu versäumen; Das eitle Herz Ohn Sorg' und Schmerz Würd es gar bald verträumen. So geht die Zeit Zur Ewigkeit Gehorsam in die Lehre, Und Alles führt Wie sichs gebührt, Zu Gottes Preis und Ehre.
Authorship:
- by Albert Zeller (1804 - 1877), no title, appears in Lieder des Leids, no. 51
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Consign yourself to God's purpose", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Lieder des Leids von Albert Zeller, Fünfte stark vermehrte Auflage, Berlin: Druck und Verlag von Georg Reimer, 1865, pages 98-99.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]