Am Himmelsantlitz wandelt ein Gedanke, Die düstre Wolke dort, so bang, so schwer; Wie auf dem Lager sich der Seelenkranke, Wirft sich der Strauch im Winde hin und her. Vom Himmel tönt ein schwermutmattes Grollen, Die dunkle Wimper blinzet manches Mal, - So blinzen Augen, wenn sie weinen wollen, - Und aus der Wimper zuckt ein schwacher Strahl. Nun schleichen aus dem Moore kühle Schauer Und leise Nebel übers Heideland; Der Himmel ließ, nachsinnend seiner Trauer, Die Sonne lässig fallen aus der Hand.
Drei Gedichte von Lenau
by Othmar Schoeck (1886 - 1957)
1. Himmelstrauer  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Himmelstrauer", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Heidebilder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Heaven's grief", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Tristesse du ciel", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
2. An die Entfernte  [sung text checked 1 time]
Rosen fliehen nicht allein Und die Lenzgesänge, Auch dein Wangenrosenschein, Deine süßen Klänge. Rosen wecken Sehnsucht hier, Dort die Nachtigallen, Mädchen, und ich möchte dir In die Arme fallen!
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), no title, appears in Gedichte, in 4. Viertes Buch, in Liebesklänge, in An die Entfernte, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Roses do not fade alone", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Nicolaus Lenau’s sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [no year], page 173.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Frühlingsblick  [sung text checked 1 time]
Durch den Wald, den dunkeln, geht Holde Frühlingsmorgenstunde, Durch den Wald vom Himmel weht Eine leise Liebeskunde. Selig lauscht der grüne Baum, Und er taucht mit allen Zweigen In den schönen Frühlingstraum, In den vollen Lebensreigen. Blüht ein [Blümlein]1 irgendwo, Wird's vom hellen Tau getränket, Das [einsame]2 zittert froh, Daß der Himmel sein gedenket. In geheimer Laubesnacht Wird des Vogels Herz getroffen Von der [großen Liebesmacht]3, Und er singt ein süßes Hoffen. All' das frohe Lenzgeschick Nicht ein Wort des Himmels kündet, Nur sein stummer, warmer Blick Hat die Seligkeit entzündet; Also in den Winterharm, Der die Seele hielt bezwungen, Ist dein Blick mir, still und warm, Frühlingsmächtig eingedrungen.
Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Frühlingsblick", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Frühling
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Mendelssohn: "Blümchen"
2 Mendelssohn: "versteckte"
3 Mendelssohn: "Liebe Zaubermacht"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]