Wo zieht ihr hin, ihr Wolken blau? "Weit, weit, hinein in's Land!" So grüßt mir die beste, die schönste Frau, Und sagt: ich hätte euch gesandt; Und schaut sie euch an mit Lächeln mild, So webt ihr geschwind des Liebsten Bild. Ihr Vöglein klein, wohin so früh? "Weit, weit, in die Welt hinaus!" So geht euch, ihr Lieben, die kleine Müh' , Und sucht mir der Liebsten Haus; Und schaut ihr sie selbst, so singt und sagt: Wie tief im Herzen mir Sehnsucht nagt. Und ihr auch, Wellen des Stroms, wohin? "Weit, weit, in ein freundliches Thal!" Und spielt ihr zu Füßen der Liebsten d'rin, So grüßt sie mir tausendmal; Und wenn sie sich liebend dann zu euch neigt, So küsset sie eilend von mir, doch schweigt. Ihr Glücklichen, ach! so send' ich euch fort, Ich aber muß hier stehn; Euch schenkt sie wohl ein freundlich Wort, Ihr dürft ihr Antlitz sehn; Doch ich -- vorüber, ihr Boten, geschwind! Und grüßt mir von Herzen das liebe Kind.
Vier Gesänge und ein Doppelgesang mit Begleitung des Piano-Forte, 16. Sammlung [eigentlich 17. Sammlung]
by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817)
1. Liebesbothen  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Wilhelm Berta (1760 - 1833)
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Researcher for this page: Joachim Fischer2. Freude, Friede, Hoffnung  [sung text not yet checked]
Wer ist's, die so [freundlich]1 des Lebens Bild, Hinzaubert dem trunkenen Blick? Die den Becher der Liebe mit Nektar füllt, Fest hält an der Schwinge das flüchtige Glück? Es ist die Freude, die leis und zart Sich wiegt auf den Blüthen der Gegenwart. Wer ruft dir manch tröstendes [himmlisches Wort]2 Ins einsam klagende Herz? Wer scheucht von der Stirne den Kummer fort, Vom Busen den [nagenden, wilden]3 Schmerz? Es ist der Friede der ewig jung, Wohnt in dem Hain der Erinnerung. Wer, wenn dich der Zauber im Leben verläßt, Reicht freundlich die Hand dir, und mild? Und hält sie so treu, und so liebend fest, Wenn rings sich der Himmel mit [Sturm]4 umhüllt? Es ist die Hoffnung, die schön und licht Der Zukunft heiliges Dunkel bricht.
Authorship:
- by Christian Schreiber (1781 - 1857), "Freude, Friede, Hoffnung"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Taschenbuch für Damen, Tübingen: J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1806, page 52.
1 Himmel: "magisch"2 Himmel: "Himmelswort"
3 Himmel: "wilden, den nagenden"
4 Himmel: "Stürmen"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Lina  [sung text checked 1 time]
Es war des Jahres schönste Zeit, die Rosen blühten weit und breit; ich saß im Laubenschatten, und junge Täubchen hatten ihr Spiel rings um mich her. War das von ungefähr? Es währte gar nicht lang', so naht ein Jüngling auf dem Wiesenpfad so freundlich und so heiter; er wollte gar nicht weiter und schmeichelte mir sehr. Kam er von ungefähr? Die Lippen küsst' er mir so warm, er schlang so fest um mich den Arm; ich war so sanft wie Täubchen, so fromm wie Turtelweibchen, so zärtlich fast wie er. War das von ungefähr? Oft seit dem Tag ging ich zum Hain, und niemals blieb ich lang' allein; kaum hatt' ich Platz genommen, hört' ich ein leises Kommen. Wer anders war's, als er? Kam er von ungefähr? Die Eltern wurden's nun gewahr, der Brautkranz schmückte bald mein Haar. Jetzt ruh'n wir oft im Grünen, wo uns die Lieb' erschienen. Und nun frag' ich nicht mehr: Kam's so von ungefähr?
Authorship:
- by Wilhelm Berta (1760 - 1833)
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Sie, und Er
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5. Stolz und Liebe
Subtitle: Doppelgesang
Kein Schmuck erhebt mich über anders Frauen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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