Hier bring' ich dir ein Blümchen Das dein zu seyn sich sehnt; Dir brachens meine Hände, Doch haben sies gebrochen Aus deines eignen Gartens Geschmücktem Überfluß. Hier bring' ich dir ein Liedchen, Das dir sich opfern will; Dir sangens meine Musen, doch haben sies gesogen Aus deines eignen Blickes Beseligendem Thau. Was konnt' ich dir auch geben Und bieten zum Geschenk? Was konnt' ich dir auch geben, Das ich mir nicht genommen Aus deines Götterreiches Unendlichem Bezirk ?
5 Gedichte von Fr. Rückert für vier Männerstimmen
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Huldigung  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
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Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Melanie Trumbull2. Ständchen  [sung text not yet checked]
[Hüttelein]1, Still und klein, Blinke sanft im Sternenschein, Weißt du auch, was du verschließest? Wenn du dir es stehlen ließest, Könnt' ich nimmer gut dir seyn, Hüttelein, Schließ dich fein, Laß mir keinen Dieb hinein. Hüttelein, Still und klein, Sprich, was meint dein Mägdelein? Ob es hundert auch begehrten, Kanns ja doch nur einem werden; Ach wer soll der eine seyn? Hüttelein, Schließ dich fein; Kann ich nicht der eine sein? Hüttelein. Still und klein, Droben ist ihr Kämmerlein; Wo sie ruht in süßem Schlummer, Ferne von ihr Leid und Kummer! Wieg' in sanften Traum sie ein. Hüttelein, Schließ dich fein, Schlössest du doch mich auch ein!
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Ständchen", appears in Jugendlieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Rückert, Gesammelte Gedichte, Dritter Band, Erlangen, Carl Heyder, 1837, pages 41-42.
1 J. Boie: "Hüttlein"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Harry Joelson
3. Liebespredigt  [sung text not yet checked]
Was [singt ihr und]1 sagt ihr mir, Vögelein, Von Liebe? Was klingt ihr und klagt ihr ins Herz mir hinein Von Liebe? Ihr habt mir gesagt und gesungen genug, Ich hab' euch gehört und verstanden genug Von Liebe, Von Liebe, von Liebe. O singt nun, o sagt nun dem Mägdelein Von Liebe! O klingt nun, o klagt nun ins Herz ihr hinein Von Liebe! Und wenn ihr [des Mägdeleins]2 Herz mir ersingt, Dann ewig, o Vögelein, sagt mir und singt Von Liebe, Von Liebe, von Liebe!
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Liebespredigt", appears in Jugendlieder, Zweite Abtheilung, no. 11
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Kjerulf: "singet und"; Radecke: "singt und"; further changes may exist not noted above.
2 Mendel: "der Lieblichen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
4. Das schönste Plätzchen  [sung text not yet checked]
Hier wo vom kühlen [Schleier]1 Des Ahorns überwebt, Am grünumschilften Weiher [Die Moosbank]2 sich erhebt; Wo aus des Weihers Spiegel Der Abendhimmel glüht, Und still der Eichenhügel Aus Duft [herüber sieht]3; Hier sitz' ich und es wanken In Zefirs leisem Wehn Um mich die Blüthenranken Mit flüsterndem Getön. O Schätzchen, dem verlangend Mein Herz entgegen schlägt, O sieh, wie traut umfangend Mich dieses Örtchen hegt. O komm, geliebtes Schätzchen, Und ruhe du bei mir, So ist das schönste Plätzchen Des schönen Gartens hier.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Das schönste Plätzchen", written 1810
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gesammelte Gedichte von Friedrich Rückert. Zweiter Theil. Frankfurt am Main. Druck und Verlag von Johann David Sauerländer. 1843, page 36. Note: in many older editions, the spelling of the word "Örtchen" becomes "Oertchen", but as can be seen in how "über" becomes "Ueber" when capitalized, this is due to the printing process and not to rules of orthography, so we use "Örtchen".
1 Kahn: "Schatten"2 Rückert (Gesammelte Gedichte, 3. Band, Erlangen 1837) "Das Sitzchen"
3 Kahn: "herüberzieht"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Aus der Jugendzeit  [sung text not yet checked]
Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar: O wie liegt so weit, o wie liegt so weit, Was mein einst war! Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang, Die den Herbst und den Frühling bringt, Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang, [Das]1 jetzt noch klingt? "Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer." O du Kindermund, o du Kindermund, Unbewußter Weisheit froh, Vogelsprachekund, vogelsprachekund, Wie Salomo! O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem [heil'gen]2 Raum Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur Entfliehn im Traum! Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, War die Welt mir voll so sehr; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer. Wohl die Schwalbe kehrt, wohl die Schwalbe kehrt, Und der leere Kasten schwoll; Ist das Herz geleert, ist das Herz geleert, Wird's nicht mehr voll. Keine Schwalbe bringt, keine Schwalbe bringt Dir zurück, wonach du weinst: Doch die Schwalbe singt, doch die Schwalbe singt im Dorf wie einst: "Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer."
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Aus der Jugendzeit", appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Helen Dellenbauch Tretbar)
- LIT Lithuanian (Lietuvių kalba) (Giedrius Prunskus) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Nietzsche: "es"
Notes on Radecke's textual variants submitted by Thomas Fechtel
2 Hauptmann, Stern: "sel'gen"
Research team for this page: John Versmoren , Melanie Trumbull