Die Sterne sind erblichen mit ihrem güldnen Schein, bald ist die Nacht entwichen der Morgen dringt herein. Noch waltet tiefes Schweigen im Tal und überall. Auf frischbetauten Zweigen singt nur die Nachtigall. Sie singet Lob und Ehre dem hohen Herrn der Welt, der über'm Land und Meere die Hand des Segens hält. Er hat die Nacht vertrieben ihr Kindlein fürchtet nichts, stets kommt zu seinen Lieben der Vater alles Lichts.
6 Lieder von Hoffmann von Fallersleben, für 2 Singstimme mit Pianoforte
by Heinrich Esser (1818 - 1872)
1. Morgenlied  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, written 1826
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Abschied  [sung text checked 1 time]
Tränen hab ich viele, viele vergossen, daß ich scheiden muß von hier. Doch mein lieber Vater hat es beschlossen, aus der Heimat wandern wir. Heimat, heute wandern wir, heut' auf ewig von dir, drum ade, so lebe wohl! Lebet wohl, ihr meine Rosen im Garten und ihr meine Blümelein; darf euch jetzt nicht weiter pflegen und warten, denn es muss geschieden sein. Liebe Blümlein, weint mit mir heute scheid' ich von hier drum ade, so lebet wohl! Lebet wohl, ihr grünen, blumigen Felder, wo ich manches Sträußchen band. Lebet wohl, ihr Büsche, Lauben und Wälder wo ich kühlen Schatten fand. Berg' und Täler, stille Au'n, werd' euch nimmermehr schau'n, drum ade, so lebet wohl. Lebe wohl, so ruf' ich traurig hernieder, ruf's von Berg hinab ins Tal. Heimat, Heimat, seh' ich nimmer dich wieder, seh' ich dich zum letzten Mal? Dunkel wird es rings umher, und mein Herz ist so schwer, drum ade, so lebe wohl!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Abendlied  [sung text not yet checked]
Abend wird es wieder: Über Wald und Feld Säuselt Frieden nieder Und es ruht die Welt. Nur der Bach ergießet Sich am Felsen dort, Und er braust und fließet [Immer, immer fort]1. Und kein Abend bringet Frieden ihm und Ruh, Keine Glocke klinget Ihm ein Rastlied zu. So in deinem Streben Bist, mein Herz, auch du: Gott nur kann dir geben Wahre Abendruh.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Abendlied", appears in Kinderlieder, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Kinderlieder von Hoffmann von Fallersleben. Erste vollständige Ausgabe besorgt durch Dr. Lionel von Donop, Zweite Auflage, Berlin, G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1878, page 182.
1 Randhartinger: "Immer fort und fort"Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Liebesglück  [sung text not yet checked]
In jedes Haus, wo Liebe wohnt, Da scheint hinein auch Sonn und Mond; Und ist es noch so ärmlich klein, So kommt der Frühling doch hinein. Der Frühling schmückt das kleinste Haus Mit frischem Grün und Blumen aus, Legt Freud in Schüssel, Schrank und Schrein, Gießt Freud in unsre Gläser ein. Und wenn im letzten Abendrot An unser Häuschen klopft der Tod, So reichen wir ihm gern die Hand, Er führt uns in ein bessres Land.
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Liebesglück"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. O lasst den König ein!  [sung text checked 1 time]
Schneeglöckchen klingen wieder, Schneeglöckchen bringen wieder Uns heitre Tag' und Lieder; Wie läuten sie so schön Im Thal und auf den Höhn. Der König ziehet ein! Der König ist erschienen; Ihr sollt ihm treulich dienen Mit heitrem Blick und Mienen! O laßt den König ein! Er kommt vom Sterngefilde, Und führt in seinem Schilde Die Güte [und die]1 Milde; Er trägt die Freud' und Lust Als Stern an seiner Brust, Ist gnädig Jedermann, Den Herren und den Knechten, Den Guten und den Schlechten, Den Bösen und Gerechten, Sieht Alle [lieblich]2 an. Ihr aber fragt und wißt es, Und wer's auch weiß, vergißt es, Der König Frühling ist es; Entgegen ihm mit Sang, Mit Saitenspiel und Klang! Der König ziehet ein! Der König ist erschienen. Ihr sollt ihm treulich dienen Mit heitrem Blick und Mienen! O laßt den König ein!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühlingslied", appears in Lyrische Gedichte, in Kinderleben, in Kindheit
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring song", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Handbuch der deutschen Nationalliteratur, Erster Theil, ed. Heinrich Viehoff, Neunte Auflage, Braunschweig: Druck und Verlag von George Westermann, 1873, page 332.
1 Schumann: "nur und"2 Schumann: "liebreich"
Research team for this page: Margo Briessinck , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. Im Rosenbusch die Liebe schlief  [sung text not yet checked]
Im Rosenbusch die Liebe schlief, Der Frühling kam, der Frühling rief; Die Liebe hört's, die Lieb' erwacht, Schaut aus der Knosp' hervor und lacht, Und denkt, zu zeitig möcht's [halt]1 sein Und schläft [drum]2 ruhig wieder ein. Der Frühling aber läßt nicht nach, Er küßt sie jeden Morgen wach, Er kos't mit ihr von früh bis spat, Bis sie ihr Herz geöffnet hat Und seine [heiße]3 Sehnsucht stillt, Und jeden Sonnenblick vergilt.4
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Frühling und Liebe", appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Jahre es politischen Kämpfe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (Gwendolen Gore) , "Spring's wooing"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Primavera e amore", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Zweiter Band : Lyrische Gedichte : Liebesleben Fortsetzung, Kinderleben, Berlin, F. Fontane, 1891, p. 54.
1 Franz: "wohl"2 Franz: "dann"
3 Norman: "leise"
4 Norman appends a variation of earlier lines:
Er lässt nicht nach, er küsst sie wach, er kost mit ihr bis sie ihr Herz, ihr Herz geöffnet hat.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Bertram Kottmann