In leisen Trauerklagen entströmt das Lied der Brust, jetzt wiegt nach goldnen Tagen nur schwerer mein Verlust. In Seufzen fliehn vorüber die Jahre trüb' und trüber. Wo ward solch Los hienieden von harter Schicksals Hand, wo solcher Schmerz beschieden der, die nur Glück gekannt: daß sie ihr Heil gewahre im Sarg und auf der Bahre! Daß in des Lenzes Stunde, in frischer Blütezeit, das Weh so schwerer Wunde sie stürzt in Traurigkeit, daß nichts sie mehr erfreue als Sehnsucht nur und Reue!
Maria Stuart, ein Cyklus von Gesängen
Song Cycle by (Joseph) Joachim Raff (1822 - 1882)
1. Klage I  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892) [an adaptation]
Based on:
- a text in French (Français) possibly by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586) and from Volkslieder (Folksongs)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Klage II  [sung text not yet checked]
Was mir einst Lust gewährte, hat Kummer jetzt gebracht: der Tag, der sich verklärte, bleibt schwarze, finstre Nacht, kein Streben, kein Gelingen regt meiner Wünsche Schwingen, Vor Augen und im Herzen Ein Bild nur schau ich hier, das zeigt in Gram und Schmerzen mein bleiches Antlitz mir, mein Antlitz veilchenfarben so sind der Liebe Farben. Dem Leide zu entfliehen, wall' ich von Ort zu Ort, doch, mag ich fürder ziehen, es folgt mir immer fort. So muß mir Trost und Schrecken die Einsamkeit erwecken.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in French (Français) by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Klage III  [sung text not yet checked]
Und sei es, wo auch immer: im Wald, am grünen Hang, beim ersten Tagesschimmer, beim Sonnenniedergang, das Herz denkt nur des Einen, der nie mehr soll erscheinen. Lenk' ich zu Himmelsauen die Blicke tränenschwer, dann aus den Wolken schauen die süßen Augen her. Wie aus dem Grabe schauen sie aus der Flut, der blauen. Wenn Traum, der leidvertraute, an meinem Lager steht, dann hör' ich seine Laute, sein Atem mich umweht; wohin ich wachend spähe: Er weilt in meiner Nähe.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in French (Français) by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Abschied von der Welt  [sung text checked 1 time]
Was nützt die mir noch zugemess'ne Zeit? Mein Herz erstarb für irdisches Begehren, Nur Leiden soll mein Schatten nicht entbehren, Mir blieb allein die Todesfreudigkeit. Ihr, [meine]1 Feinde, lasst von eurem Neid: Mein Herz ist abgewandt der Hoheit Ehren, Des Schmerzes Uebermaß wird mich verzehren, Bald geht mit mir zu Grabe Haß und Streit. Ihr Freunde, die ihr mein gedenkt in Liebe, Erwägt und glaubt, daß ohne Kraft und Glück Kein gutes Werk mir zu vollenden bliebe. So wünscht mir bess're Tage nicht zurück, Und weil ich schwer gestrafet [ward]2 hienieden, Erfleht mir meinen Theil am ew'gen Frieden.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892), "Abschied von der Welt", subtitle: "Von Maria Stuart. Französisch.", appears in Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, first published 1853
Based on:
- a text in French (Français) by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586), "Fotheringhay", first published 1586
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Afscheid van de wereld (Fotheringhay)", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Farewell from the world", subtitle: "By Mary Stuart. [original in] French.", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, übertragen von Giesbert Freiherrn Vincke, Dessau, Druck und Verlag von Gebrüder Katz, 1853, page 36.
1 omitted by Schumann2 Schumann: "werd'"
Researcher for this page: Ted Perry
4. Klage IV  [sung text not yet checked]
Nichts von den Dingen allen, wie schön sich's immer bot, Nichts will mir mehr gefallen, das Herz ist kalt und tot. Glück kann ich nicht ersehnen, in Kummer froh und Tränen! Verklingen laß die Klagen, mein Lied, du kannst auf's Neu' nur stets das Eine sagen: Ist Liebe wahr und treu, wird nie der Trennung Leiden das Herz vom Herzen scheiden.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in French (Français) by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586) [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Maria Stuart's Abschied von Frankreich  [sung text checked 1 time]
Ich zieh' dahin! Ade, mein fröhlich Frankenland, Wo ich die liebste Heimath fand, Du meiner Kindheit Pflegerin. Ade, du Land, du schöne Zeit -- Mich trennt das Boot vom Glück so weit! Doch trägt's die Hälfte nur von mir: Ein Theil für immer bleibet dein, Mein fröhlich Land, der sage dir, Des Andern eingedenk zu sein! --
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892), "Abschied von Frankreich", subtitle: "Von Maria Stuart. Französisch.", appears in Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, first published 1853
Based on:
- a text in French (Français) by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586), "Adieux à la France"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Afscheid van Frankrijk", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Taking leave from France", subtitle: "By Mary Stuart. [original in] French", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , "Jäähyväiset Ranskalle", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, übertragen von Giesbert Freiherrn Vincke, Dessau, Druck und Verlag von Gebrüder Katz, 1853, page 28.
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Gebet  [sung text checked 1 time]
O Gott, mein Gebieter, [Stets hofft’ ich]1 auf Dich! O Jesu, Geliebter, Nun rette Du mich! [In hartem]2 Gefängniß, In schlimmer Bedrängniß [Ersehnet’]3 ich Dich; In Klagen, Dir klagend, Im Staube [verzagend]4, Erhör', ich beschwöre, Und rette Du mich!
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892), "Gebet", appears in Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, first published 1853
Based on:
- a text in Latin by Mary, Queen of Scots (1542 - 1586)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Gebed", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Prayer", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, übertragen von Giesbert Freiherrn Vincke, Dessau, Druck und Verlag von Gebrüder Katz, 1853, page 37.
1 Schumann: "ich hoffe"2 Schumann: "Im harten"
3 Schumann: "Ersehne"
4 Raff: "vergehend"
Research team for this page: Ted Perry , Sharon Krebs [Guest Editor]
6. An die Dame I  [sung text not yet checked]
Wenn Schmerz uns zieren kann und Trübsinn Witz verleiht, ist auf der Welt kein Mann mir gleich an Herrlichkeit. Wenn Denkenslast befreit mein traurig Herz von Sorgen, dann hab' ich Freud' allzeit am Abend und am Morgen. Wenn Grämen Lust erringt, bin ich voll Zuversicht, wenn Fernsein näher bringt, tu' ich auf Leid Verzicht; wenn der, dem Ruh gebricht, der Zweifel ledig wär', fühl' ich Beschwerniss nicht in Freuden immermehr.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in English by Henry Stuart, Lord Darnley [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. An die Dame II  [sung text not yet checked]
Das macht mir bittre Pein, und treibt mich hin und her: Umsonst wird Alles sein! So ging's schon Manchem mehr! Mir bracht's nur Herzbeschwer, daß ich gedient der Süßen: Geh' ich dem Feuer nähr', durch Hitze muß ich büssen. So trägt die Taube Gram, die ihren Tauber mißt, als ich durch sie bekam; doch treuergeben ist mein Herz zu aller Frist bis in den Tod geweiht der Dame, die da ist Quell aller Sittsamkeit. Der Süßen tue dar, was mich ohn' Ende plagt: Daß, seit sie ferne war, mir keine Lust behagt, daß stets mein Herze klagt, und mir in Sorgen bricht, bis mir ihr Antlitz tagt. Ade! Ade! Mehr sag' ich nicht.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in English by Henry Stuart, Lord Darnley [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. David Riccio's letztes Lied  [sung text not yet checked]
Herrin! Dein sterngleich Aug' allein leiht meiner Seele Licht! Dein Mund in süßen Melodein Lieb' oder Gnade spricht. Der Liebe Sclave knie' ich hin, Maria! du meiner Seele Königin! Die Berg' in deinem Heimatland sind kalt und grau und leer: Nicht länger weil' am Nebelstrand, Mein Haus liegt fern am Meer dort rollt die Woge blau dahin, Maria! du meiner Seele Königin! Für dich erblüht die Rose dort der Zitherklang erwacht: Dann raubet nicht der rauhe Nord dir deine Blütenpracht. O fliehe bald und zieh' dahin, Maria! du meiner Seele Königin!
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in English by Anonymous/Unidentified Artist [text unavailable]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. Nach der Geburt ihres Sohnes  [sung text checked 1 time]
Herr Jesu Christ, den sie gekrönt mit Dornen, Beschütze die Geburt des hier Gebor'nen. Und [sei's]1 dein Will', lass sein Geschlecht zugleich Lang herrschen [noch in diesem]2 Königreich. Und alles, was geschieht in seinem Namen, Sei dir zu Ruhm und Preis und Ehre, Amen.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892), "Nach der Geburt ihres Sohnes", subtitle: "Von Maria Stuart. Schottisch", appears in Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, first published 1853
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Anonymous/Unidentified Artist and misattributed to Mary, Queen of Scots (1542 - 1586)
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Na de geboorte van haar zoon", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "After the birth of her son", subtitle: "By Mary Stuart. [original in] Scottish [sic].", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Après la naissance de son fils", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with: Rose und Distel, Poesien aus England und Schottland, übertragen von Giesbert Freiherrn Vincke, Dessau, Druck und Verlag von Gebrüder Katz, 1853, page 30.
1 Schumann: "sei's"2 Raff: "über dieses"
3 Raff, Schumann: "zu"
4 Raff, Schumann: "Ehre"
Research team for this page: Ted Perry , Sharon Krebs [Guest Editor]
10. Vor dem Gang zum Schaffot  [sung text checked 1 time]
Mein Jugendlenz ist nur ein Sorgenfrost, mein Freudenfest ist nur ein Leidpokal, mein Erntefleiß ist nur ein Feld voll Rost, und all mein Gut ist Irrlichschein zumal. Der Tag ging hin ich sah kein Licht der Sonnen, ich lebe noch mein Leben ist verronnen. Die Blüt' ist hin, doch kann sie nie zum Blüh'n, die Jugend schwand und doch, wie jung bin ich, die Frucht ist tot doch sind die Blätter grün, ich sah die Welt doch nimmer sah sie mich. Mein Faden reißt doch ward er nicht gesponnen, ich lebe noch mein Leben ist verronnen. Mein Wiegenlied ward mir zum Sterbesang, mein Lebensbild ein Schatten war's, mehr nicht, mein Erdengang lief meinem Grab entlang, nun kommt der Tod nun trat ich kaum an's Licht. Das Glas ist voll, mein Glas ein trockner Bronnen, ich lebe noch mein Leben ist zerronnen.
Authorship:
- by Gisbert, Freiherr von Vincke (1813 - 1892)
Based on:
- a text in English by Chidiock Tichbourne (1558? - 1586), "On the Eve of His Execution", subtitle: "Written the night before he was beheaded", written 1586
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]