Mein Schiff ruht endlich wieder. Du, meiner Väter Land, Ich fall' aufs Antlitz nieder Und küsse deinen Strand! Froh werd' ich die Altäre Der heimatlichen Höh'n, Und froh die Wonnezähre Der Jugendfreunde sehn! Und Sie, die schon im Lenze Der goldnen Kinderzeit Sich bis zur dunkeln Grenze Des Lebens mit geweiht, Zum Kampf' in Silbertönen Des Nachruhms mich beseelt, Und früh mein Herz dem Schönen Und Göttlichen vermählt! Wie lacht am Tempelhaine, Bespült von leiser Flut, Im goldnen Morgenscheine Mein väterliches Gut! Da teil' ich Herz und Habe Mit dir, Psycharion! Und lächle noch am Grabe Froh wie Anakreon. Da bau' ich, leite Gräben, Bepflanze rings die Höh'n, Seh' Reblaub hier an Stäben Und dort an Ulmen wehn; Und weih' auf meinen Fluren, Euch Rettern aus Gefahr, Ein Feld, o Dioskuren - Mit Wäldchen und Altar.
Sechs Lieder
Song Cycle by Konrad Kocher (1786 - 1872)
1. Der Seefahrer  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich von Matthisson (1761 - 1831), "Lied eines Seefahrers", appears in In der Fremde (Schweiz und Frankreich) (1787-1794)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani2. Frauenlob  [sung text not yet checked]
Wie selig, wer ein Weib gewann, An Herz und Sitte rein! Wie kann der hochbeglückte Mann Sich seines Lebens freu'n! Die Holde, die sich ihn ergab, Theilt zärtlich Freud' und Schmerz, Und weiht getreu ihm bis zum Grab Ein liebevolles Herz. Wenn ihm des Amtes Überdruß Die volle Brust empört, So wird durch ihren Blick und Kuß Dem innern Sturm gewehrt. Wenn Noth und Drang der trüben Zeit Mit Angst das Herz ihm füllt, So wird durch ihre Freundlichkeit Die Sorge bald gestillt. Sie läßt ihm auf bedorntem Pfad Des Trostes Blum' erblüh'n; Ihr frommes Wort, ihr milder Rath Macht allen Unmuth flieh'n. An ihrer Brust, in ihrem Arm Versöhnt sie ihm die Welt; Verschwunden ist des Lebens Harm, Des Kummers Nacht erhellt. Von ihr wird sein beglücktes Haus Mit weisem Geist regiert; Mit Freuden geht man ein und aus, Wo sie die Wirthschaft führt. Durch Reinlichkeit und muntern Fleiß Lacht alles um und um; Des Gatten Wohlstand ist ihr Preis, Sein guter Nam' ihr Ruhm. Durch Lieb' und Huld wird sein Gefühl Für jede Pflicht erweicht, Und jedes Werk wird ihm ein Spiel, Und jede Bürde leicht. Und nicht im Taumel roher Lust, Und nicht in wilden Reih'n, In seinem Haus, in seiner Brust Sucht er die Freud' allein. Drum, wer ein edles Weib gewann, An Herz und Sitte rein, Wie kann der hochbeglückte Mann Sich seines Leben freu'n!
Authorship:
- by Christian Ludwig Neuffer (1769 - 1839), "Frauenlob"
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Confirmed with Ludwig Neuffer's Poetische Schriften, erster Band: Lyrische Gedichte, Leipzig: Leopold Voß, 1827, pages 192 - 194.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
3. Das Blümchen
Dort blüht ein Blümchen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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4. Die Blumen und die Liebe  [sung text not yet checked]
Grüßt uns mit freundlichem Willkommen Und pflegt uns mit getreuer Hand, Und fragt uns nicht, woher wir kommen, Aus welchem Thal, aus welchem Land? Wie sich der zarte Keim gestaltet Mit jedem neuerwachten Jahr, Und wie die Blüthe sich entfaltet, Noch keinem ward es offenbar. Tief in geheimnisreicher Stille Ruh'n wir in einsam dunkler Nacht, Und unsre festgeschloßne Hülle Eröffnet nur des Himmels Macht. Wenn uns der Sonne Strahlen rühren, Wird uns so eng im kühlen Haus, Und ihre lichten Bothen führen Zum frohen Leben uns heraus. So auch die Liebe, wie die Blume, Wer sagt, woher sie stammen mag? Tief in des Herzens Heiligthume Erwartet sie den jungen Tag. Wenn uns der Morgen aufgegangen Aus zweien Augen lieb und mild, Allmächtig treib uns das Verlangen, Bis uns der heil'ge Wunsch erfüllt. Die Blumen wird der Sturm verwehen, Bewahrt sie nicht der Sonne Licht, Ach! so muß auch das Herz vergehen, Wenn ihm der Liebe Trost gebricht.
Authorship:
- possibly by Friedrich Christoph Förster (1791 - 1868), "Woher? Wohin?", appears in Der Gruß, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Aus Goethes Faust  [sung text not yet checked]
Faust Verlassen hab' ich Feld und Auen, Die eine tiefe Nacht bedeckt, Mit ahndungsvollem heil'gem Grauen In uns die bessre Seele weckt. Entschlafen sind nun wilde Triebe, Mit jedem ungestümen Thun; Es reget sich die Menschenliebe, Die Liebe Gottes regt sich nun.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), no title, appears in Faust, in Der Tragödie erster Teil (Part I)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Theopron an Mira  [sung text not yet checked]
Über Thäler her und Hügel Schwebst, o Mira, Du um mich? Auf der Sehnsucht leisem Flügel Nah'n verwandte Seelen sich. In des Morgens Purpurglanze, Der den jungen Tag enthüllt, Und im hohen Sternenkranze Webet das geliebte Bild. Unter grüngewölbten Bäumen, In der Abendlüfte Weh'n, Hab' ich, wie in Zauberträumen, Mira, Deinen Geist geseh'n. Aus der Ferne hergezogen Durch des Herzens Allgewalt, Schwebte von dem Ätherbogen Deine göttliche Gestalt. Plötzlich sank ein Himmelsfrieden In die kummerfreie Brust, Und der Raum, der uns geschieden, Schwand vor meiner trunknen Lust. In dem düstern Walde schliefen Mählig alle Stimmen ein, Und aus meines Herzens tiefen Scholl es: Mira! ewig Dein.
Authorship:
- by Christian Ludwig Neuffer (1769 - 1839), "Theophron an Mira "
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Confirmed with Ludwig Neuffer's Poetische Schriften, erster Band: Lyrische Gedichte, Leipzig: Leopold Voß, 1827, pages 140 - 141.
Researcher for this page: Melanie Trumbull