Es kommt der neue Tag aus fernen Höhn herunter, Der Morgen der erwacht ist aus den Dämmerungen, Er lacht die Menschheit an, geschmückt und munter, von Freuden ist die Menschheit sanft durchdrungen. Ein neues Leben will der Zukunft sich enthüllen, Mit Blüten scheint, dem Zeichen froher Tage, Das große Tal, die Erde sich zu füllen, Entfernt dagegen ist zur Frühlingszeit die Klage.
Hölderlin-Lieder: Zweiter Zyklus
Song Cycle by Wilhelm Killmayer (1927 - 2017)
1. Der Frühling V  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Frühling", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- ENG English (Linda Godry) , "The Spring", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Spring", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
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2. Der Frühling VI  [sung text checked 1 time]
Wenn aus der Tiefe kommt der Frühling in das Leben, Es wundert sich der Mensch, und neue Worte streben Aus Geistigkeit, die Freude kehret wieder Und festlich machen sich Gesang und Lieder. Das Leben findet sich aus Harmonie der Zeiten, Daß immerdar den Sinn Natur und Geist geleiten, Und die Vollkommenheit ist Eines in dem Geiste, So findet vieles sich, und aus Natur das Meiste.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Frühling", written 1758, appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Beneath the poem is written "Mit Unterthänigkeit. Scardanelli.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Der Frühling VII  [sung text checked 1 time]
Die Sonne kehrt zu neuen Freuden wieder, Der Tag erscheint mit Stralen, wie die Blüte, Die Zierde der Natur erscheint sich dem Gemüte, Als wie entstanden sind Gesang und Lieder. Die neue Welt ist aus der Tale Grunde, Und heiter ist des Frühlings Morgenstunde, Aus Höhen glänzt der Tag, des Abends Leben Ist der Betrachtung auch des innern Sinns gegeben.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Frühling", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Der Sommer III  [sung text checked 1 time]
Im Tale rinnt der Bach, die Berg' an hoher Seite, Sie grünen weit umher an dieses Tales Breite, Und Bäume mit dem Laube stehn gebreitet, Daß fast verborgen dort der Bach hinunter gleitet. So glänzt darob des schönen Sommers Sonne, Daß fast zu eilen scheint des hellen Tages Wonne, Der Abend mit der Frische kommt zu Ende, Und trachtet, wie er das dem Menschen noch vollende.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Sommer", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Summer III", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
5. Der Sommer IV  [sung text checked 1 time]
Wenn dann vorbei des Frühlings Blüte schwindet, So ist der Sommer da, der um das Jahr sich windet. Und wie der Bach das Tal hinuntergleitet, So ist der Berge Pracht darum verbreitet. Daß sich das Feld mit Pracht am meisten zeiget, Ist, wie der Tag, der sich zum Abend neiget; Wie so das Jahr enteilt, so sind des Sommers Stunden Und Bilder der Natur dem Menschen oft verschwunden.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Sommer", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Der Winter IV  [sung text checked 1 time]
Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet. Der Erde Rund ist sichtbar von dem Himmel Den ganzen Tag, in heller Nacht umgeben Wenn hoch erscheint von Sternen das Gewimmel. Und geistiger das weit gedehnte Leben.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Winter", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Freundschaft, Liebe  [sung text checked 1 time]
Freundschaft, Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder, Altar und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt. Die Kinderlehre scheint nach Tisch ein schlummernd müßig Gespräch für Mann und Kind und Jungfraun, fromme Frauen; Hernach geht er, der Herr, der Burgersmann und Künstler Auf Feldern froh umher und heimatlichen Auen, Die Jugend geht betrachtend auch.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Amitié, amour", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
8. Auf die Geburt eines Kindes  [sung text checked 1 time]
Wie wird des Himmels Vater schauen Mit Freude das erwachsne Kind, Gehend auf blumenreichen Auen Mit andern, welche lieb ihm sind. Indessen freue dich des Lebens, Aus einer guten Seele kommt Die Schönheit herrlichen Bestrebens, Göttlicher Grund dir mehr noch frommt.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Auf die Geburt eines Kindes", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. An meine Schwester  [sung text checked 1 time]
Übernacht' ich im Dorf Abluft Straße hinunter Haus Wiedersehn. Sonne der Heimat Kahnfahrt, Freunde Männer und Mutter, Schlummer.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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Researcher for this page: Michael Komma10. Auf den Tod eines Kindes  [sung text checked 1 time]
Die Schönheit ist den Kindern eigen, Ist Gottes Ebenbild vielleicht; Ihr Eigentum ist Ruh und Schweigen, Das Engeln auch zum Lob gereicht.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Auf den Tod eines Kindes", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- ENG English (Sharon Krebs) , "On the death of a child", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "La beauté", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
11. An Zimmern  [sung text checked 1 time]
Von einem Menschen sag ich, wenn der ist gut Und weise was bedarf er? Ist irgend eins Das einer Seele gnüget? ist ein Halm, ist Eine gereifeste Reb' auf Erden Gewachsen, die ihn nähre? Der Sinn ist deß Also. Ein Freund ist oft die Geliebte, viel Die Kunst. O Teurer, dir sag ich die Wahrheit. Dedalus Geist und des Walds ist deiner.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "An Zimmern", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À Zimmer", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
12. Die Linien des Lebens  [sung text not yet checked]
Die Linien des Lebens sind verschieden, Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen Mit Harmonien und ewigen Lohn und Frieden.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), no title
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Les línies de la vida", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Les lignes de la vie", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
13. Nicht alle Tage  [sung text checked 1 time]
Nicht alle Tage nennt die schönster der, Der sich zurücksehnt unter die Freuden wo Ihn Freunde liebten wo die Menschen Über dem Jüngling mit Gunst verweilten.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Nicht alle Tage", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]14. Das Angenehme dieser Welt  [sung text checked 1 time]
Das Angenehme dieser Welt hab' ich genossen, [Die Jugendstunden sind]1, wie lang! wie lang! verflossen, April und Mai und Julius sind ferne, Ich bin nichts mehr, ich lebe nicht mehr gerne!
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Das Angenehme dieser Welt...", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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- ENG English (John H. Campbell) , "I have enjoyed this agreeable world", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
1 Hindemith: "Der Jugend Freuden"
Researcher for this page: Michael Komma
15. In lieblicher Bläue  [sung text checked 1 time]
In lieblicher Bläue blühet
mit dem metallenen Dache der Kirchturm.
Den umschwebet Geschrei der Schwalben,
den umgiebt die rührendste Bläue.
Die Sonne gehet hoch darüber und färbet das Blech,
im Winde aber oben stille krähet die Fahne.
Wenn einer unter der Glocke dann herabgeht,
jene Treppen, ein stilles Leben ist es,
weil, wenn abgesondert so sehr die Gestalt ist,
die Bildsamkeit herauskommet dann des Menschen.
Die Fenster, daraus die Glocken tönen,
sind wie Tore an Schönheit.
Nehmlich, weil noch der Natur sind diese Tore,
haben diese die Ähnlichkeit von Bäumen des Walds.
Reinheit aber ist auch Schönheit.
Innen aus Verschiedenem entsteht ein ernster Geist.
So sehr einfältig aber die Bilder,
so sehr heilig sind die, daß man wirklich
oft fürchtet, die zu beschreiben.
Die Himmlischen aber, die immer gut sind,
alles zumal, wie Reiche,
haben diese, Tugend und Freude.
Der Mensch darf das nachahmen.
Darf, wenn lauter Mühe das Leben,
ein Mensch aufschauen und sagen:
So will ich auch sein? Ja.
So lange die Freundlichkeit noch
am Herzen, die Reine, dauert,
misset nicht unglücklich der Mensch
sich mit der Gottheit.
Ist unbekannt Gott?
Ist er offenbar wie der Himmel?
Dieses glaub' ich eher.
Des Menschen Maaß ist's.
Voll Verdienst, doch dichterisch,
wohnet der Mensch auf dieser Erde.
Doch reiner ist nicht der Schatten
der Nacht mit den Sternen,
wenn ich so sagen könnte, als der Mensch,
der heißet ein Bild der Gottheit.
[ ... ]
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "In lieblicher Bläue"
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- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "En un bleu adorable", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Guy Laffaille [Guest Editor]
16. Der Mensch  [sung text checked 1 time]
Wenn aus sich lebt der Mensch und wenn sein Rest sich zeiget, So ist's, als wenn ein Tag sich Tagen unterscheidet, Daß ausgezeichnet sich der Mensch zum Reste neiget, Von der Natur getrennt und unbeneidet. Als wie allein ist er im andern weiten Leben, Wo rings der Frühlings grünt, der Sommer freundlich weilet Bis daß das Jahr im Herbst hinunter eilet, Und immerdar die Wolken uns umschweben.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Der Mensch", appears in Späteste Gedichte 1806-1843
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]17. Wie Wolken  [sung text checked 1 time]
...wie Wolken um die [Zeiten]1 legt...
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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1 Rihm "Zeit"
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18. Griechenland  [sung text checked 1 time]
Wie Menschen sind, so ist das Leben prächtig, Die Menschen sind der Natur ofters mächtig, Das prächt'ge Land ist Menschen nicht verborgen Mit Reiz erscheint der Abend und der Morgen. Die offnen Felder sind als in der Erndte Tage Mit Geistigkeit ist weit umher die alte Sage, Und neues Leben kommt aus Menschheit wieder So sinkt das Jahr mit einer Stille nieder.
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- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]