Mein lieber Goldschmied, schmiede fein Aus lautrem Gold zwei Ringelein Für meinen Schatz und mich; Und schreib' mit aller Kunst hinein, Daß unsre Lieb soll ewig sein. Doch, Goldschmied, eile dich. Weithin ist noch die Ewigkeit, Wir können harren gute Zeit Mein treuer Schatz und ich; Doch sind zum Hochzeitschor bereit Die Engelein im Feierkleid, Drum eile, Goldschmied, dich. Die stimmen ihre Harfen schon Und prüfen leis der Geigen Ton Für meinen Schatz und mich. O, laß sie warten nicht zu lang Mit Freudenklang und Himmelssang. Mein Goldschmied, eile dich.
Lieder der Brautzeit
Song Cycle by Georg Wilhelm Rauchenecker (1844 - 1906)
1. Auftrag  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Julius (Ernst Wilhelm) Stinde (1841 - 1905), "Auftrag", appears in Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, first published 1893
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Confirmed with Julius Stinde, Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1893. Appears in Des Bräutigams Lieder, einundzwanzigstes Kapitel, page 251.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Hochzeitsmorgen  [sung text not yet checked]
Daß wir sollen selig sein Will ein lichter Tag erscheinen. Schon erbleichen rings die Sterne, Und die Berge in der Ferne Hüllet Nebelschimmer ein. Ihre Schätze hat die Nacht Ausgestreut mit vollen Händen: Auf die Blätter Thaugeschmeide; Blumen in dem bunten Kleide Sind mit Perlen reich bedacht. Über Busch und über Strauch Spann sie ihre schönsten Träume, Draus die Sänger Lieder weben, Wenn sie jubeln aufwärts schweben, Sanft erweckt vom Morgenhauch. Alles, Alles ist bereit, Dich Geliebte zu begrüßen: Rascher treibt der Bach die Wellen Und die Rosenknospen schwellen, Dich zu schau'n in Herrlichkeit. Lauter wird es jetzt im Hain Golden glänzen Wolkensäume, Wo sich Erd und Himmel einen: Denn es will der Tag erscheinen, Daß wir sollen selig sein.
Authorship:
- by Julius (Ernst Wilhelm) Stinde (1841 - 1905), "Hochzeitmorgen", appears in Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, first published 1893
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Confirmed with Julius Stinde, Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1893. Appears in Des Bräutigams Lieder, einundzwanzigstes Kapitel, pages 251 - 252.
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3. Vor der Kirche  [sung text not yet checked]
Ihr Heiligen am Kirchenthor Aus wettergrauem Stein, Mit frischen Kränzen angethan, Schaut nicht so grämlich drein. Die Glöcken läuten Freude laut Durch blüh'nde Frühlingszeit. Es gibt die allerschönste Braut Der klare Tag Geleit. Und wie aus frommer Dämmerung Der Orgelklang sie grüßt, Seht wie der Sonne frohster Strahl Das Lockenhaupt ihr küßt. Ihr Heiligen am Kirchenthor, Alt, gram und grau aus Stein, Wie lächelt ihr so mildiglich Der Braut im Heil'genschein.
Authorship:
- by Julius (Ernst Wilhelm) Stinde (1841 - 1905), "Vor der Kirche", appears in Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, first published 1893
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Confirmed with Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1893. Appears in Des Bräutigams Lieder, einundzwanzigstes Kapitel, pages 252 - 253.
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4. Hochzeit  [sung text not yet checked]
Zu diesem Reigen reiche mir die Hand, Deß Weise soll mir nie ersterben, Sie war es, deren schmeichelnd Werben Mit Liebesfesseln uns zuerst umwand. Und wieder ist dein Blick zur Erd' gesenkt Und wieder brennen deine Wangen, Und zagst, in scheuer Furcht befangen, O Kind, mein Weib, Dich hat mir Gott geschenkt. Vor seinem Antlitz hast du heut bekannt, Daß du dich mir in Lieb ergeben, Mit deine Seele, deinen Leib, dein Leben . . . Zu diesem Reigen reiche mir die Hand.
Authorship:
- by Julius (Ernst Wilhelm) Stinde (1841 - 1905), "Hochzeit", appears in Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, first published 1893
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Confirmed with Julius Stinde, Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1893. Appears in Des Bräutigams Lieder, einundzwanzigstes Kapitel, page 253.
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5. Im Heim  [sung text not yet checked]
Still ist es worden aller Ort, Der Tag schloß müd' die Augen zu, Am Himmel schwimmt der Mond in Ruh Kein Sang ertönt, kein lautes Wort. Hernieder steigen Engel sacht, Die setzen sich auf unser Haus Und breiten ihre Schwingen aus Für dich, für mich, in treuer Wacht. Süßes Vergessen all' der Zeit, Da ich nicht dein, da du nicht mein. Nun hegt uns Liebesfrieden ein, Kein Laut, kein Wort ... nur Seligkeit.
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- by Julius (Ernst Wilhelm) Stinde (1841 - 1905), "Im Heim", appears in Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, first published 1893
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Confirmed with Julius Stinde, Der Liedermacher. Ein Roman aus Neu-Berlin, Berlin: Verlag von Freund & Jeckel, 1893. Appears in Des Bräutigams Lieder, einundzwanzigstes Kapitel, page 253.
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