Ich frage nicht: "hast Du mich lieb?" Ich fühls, es kann nicht anders sein. Uns fügte Gott! Er selber schrieb in's ew'ge Buch der Lieb uns ein. Drum fühl ich stets die gleiche Herzensfreud zu jeder Stund wo du mir nah. Mit ist so wonnig ganz, als sei's erst heut, daß ich zum ersten Mal Dich sah. Ich sage nicht: "ich liebe dich," Du weißt, es kann nicht anders sein; Doch wie ich Dein so inniglich, das weiß nur Gott und ich allein. Ein stummer Blick der höchsten Seligkeit sagt mehr, als je durchs Wort geschah: Der Blick, mit dem ich einst mich Dir geweiht, als ich zum ersten Mal Dich sah.
Drei Gedichte im Volkston
Song Cycle by Moritz Moszkowski (1854 - 1925)
1. Ich frage nicht  [sung text checked 1 time]
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- ENG English [singable] (Lewis Novra) , "I do not ask if thou art mine"
2. O süsseste Not!  [sung text checked 1 time]
O süßeste Noth! O selige Pein! Ich berg' einen Schatz im Herzen mein, muß ganz für mich ihn tragen. Ihr Vöglein stellt doch das Singen ein, ihr Blumen laßt doch das Nicken sein, als wolltet ihr mich fragen; ich kanns ja Keinem, Keinem sagen. Ich hüte den Schatz, wie in treuer Wacht der Berg behütet des Goldes Pracht, das innen reich thut sprießen, Und wie vor stürmender Meeresfluth gar sicher die Perl' in der Muschel ruht, so soll den Schatz, den süßen, mein Herz gar fest umschließen. Drum stellet, ihr Vögel, das Singen ein, laßt, Blumen, laßt das Nicken sein, ihr dürft's ja doch nicht wissen! Ich trage für ihn, für den Liebsten allein das Gold und die Perle im Herzen mein, er darf den Schatz erschließen Mit seinen süßen Küssen.
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- ENG English [singable] (Lewis Novra) , "O sweetest of pain"
3. Auf hinaus aus dem Haus  [sung text checked 1 time]
Auf, hinaus, aus dem Haus, aus der schwülen Städteluft in den frischen Frühlingsduft! Nicht geweilt, rasch geeilt! Nach des Tages Müh' und Plag' winkt der Mai zu Wies' und Hag. Dort in Lust schwillt die Brust, wenn die Vögel im Flieder singen jubelnde Lieder: Kommt herbei, neu erwacht ist der Mai! Und es duftet so süß und die Luft weht so mild: Ist es Wonn', ist es Wehmuth, die mich erfüllt? Wie theilt' ich mit Euch die Lust so gern, Ihr Lieben mein in der Heimath fern. Da sitzt vor dem Hause lieb' Mütterlein und denket, wo ich wohl jetzt mag sein. Und unter der Lind am gewohnten Platz da träumet von mir mein süßer Schatz, Herzlieben all, tausend Grüße für Euch! Meine Sehnsucht ist ja der Euren gleich! Getrost, nicht lange mehr sind wir getrennt bald hat mein Wandern nun auch ein End! Über's Jahr, über's Jahr mit dem ersten Frühlingskeim, mit den Schwalben kehr ich heim, O wie schön! Wiedersehn! Nach der Trennung langem Harm halt ich Euch in mienem Arm. Dann von Lust schwillt die Brust! Selig wandelnd im Flieder hab' ich Alles dann wieder, Hoffnungstreu grüß ich Dich, holder Mai!
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- ENG English [singable] (Lewis Novra) , "Up away! Now the day"