Hand in Hand! und Lipp' auf Lippe! Liebes Mädchen, bleibe treu! Lebe wohl! und manche Klippe Fährt dein Liebster noch vorbei; Aber wenn er einst den Hafen, Nach dem Sturme, wieder grüßt, Mögen ihn die Götter strafen, Wenn er ohne dich genießt. Frisch gewagt ist schon gewonnen, Halb ist schon mein Werk vollbracht; Sterne leuchten mir wie Sonnen, Nur dem Feigen ist es Nacht. Wär' ich müßig dir zur Seite, Drückte noch der Kummer mich; Doch in aller dieser Weite Wirk' ich rasch und nur für dich. Schon ist mir das Thal gefunden, Wo wir einst zusammen gehn, Und den Strom in Abendstunden Sanft hinunter gleiten sehn. Diese Pappeln auf den Wiesen, Diese Buchen in dem Hain! Ach, und hinter allen diesen Wird doch auch ein Hüttchen seyn.
Zwölf Lieder
Song Cycle by Peter Joseph Lindpaintner (1791 - 1856)
1. Abschied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "An die Erwählte", written 1770-1, first published 1800
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À l'élue", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J. G. Cottaschen Buchhandlung, 1827, pages 61-62; and with Göthe's neue Schriften. Siebenter Band. Berlin. Bei Johann Friedrich Unger. 1800, pages 9-10.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]
2. Minnelied  [sung text not yet checked]
Der Holdseligen Sonder Wank Sing' ich fröhlichen Minnesang; Denn die [Reine]1, Die ich meine, Winkt mir lieblichen Habedank. Ach! bin inniglich Minnewund! Gar zu minniglich [Dankt]2 ihr Mund; Lacht so grüsslich, Lockt so küsslich, Daß mir's bebt in des Herzens Grund! Gleich der sonnigen Veilchenau' Glänzt der Wonnigen Augen Blau; Frisch und ründchen Blüht ihr Mündchen, Gleich der knospenden Ros' im Thau. Ihrer Wängelein Lichtes Roth Hat kein Engelein, [So mir]3 Gott ! Eia, säß' ich Unablässig Bei der Preißlichen bis zum Tod!
Authorship:
- by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "Minnelied", written 1773, appears in Oden und Lieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Sämmtliche poetische Werke von Johann Heinrich Voss, ed. by Abraham Voss, Leipzig, Immanuel Müller, 1835, page 153.
1 Reissiger: "Eine"2 Brahms: "küsst"
3 Reissiger: "Hat nur"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , John H. Campbell , Lau Kanen [Guest Editor] , Johann Winkler
3. Ergebung  [sung text not yet checked]
Mag immerhin der Strom entgleiten, Der meines Lebens Kahn entführt, Indes der [Bord]1 der Jugendzeiten Sich mir in Fernungsduft verliert. [Zwei Töchter]2 der Erfahrung stiegen In meinen Kahn, und weichen nie: Verklärten Schmerz in trüben Zügen, Süßlächelnde Melancholie. Die andre, die mit leisem Dämpfer Der Seele Saiten reiner stimmt, Ergebung, die geprüfte Kämpfer In ihres Schilds Umschattung nimmt, Wann jene tief in meine Laute Nach rührenden Akkorden greift; Ruft [die]3, der höhern Welt Vertraute: Getrost, auch deine Palme reift! Still seh' ich, wie zu seiner Mündung Des Lebens Wellenspiel mich reißt. Erhöht die Schwermut die Empfindung, So hebt Ergebung meinen Geist.
Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Ergebung"
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View original text (without footnotes)1 Harder: "Port"
2 Harder: "Zwo Schwestern"
3 Harder: "sie"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
4. Des Jünglings Klage  [sung text checked 1 time]
Der Himmel ist so klar, so rein, hell funkeln Gottes Sterne! Auch ich wohl könnte glücklich sein, allein sie ist mir ferne. Ein mächtig waltendes Geschick entriss mir meine Schöne; kein Seufzer führt sie mir zurück, und keine Sehnsuchtsträne. Als du noch lebtest froh und wohl, konnt' ich den Blick erheben; das Herz, es pochte freudenvoll, und lieb war mir mein Leben. Die Teure war mein ganzes Glück, Itzt härmend ich mich sehne! Kein Seufzer führt sie mir zurück, und keine Sehnsuchtsträne. Zur Heimat rief der Ewige dich, ich konnt' sein Wort nicht fassen; mein Engel schwang zum Himmel sich, ich weile nun verlassen. Und irrend schweift der feuchte Blick, und Trug ist, was ich wähne! Kein Seufzer führt sie mir zurück, und keine Sehnsuchtsträne.
5. An die Spröden  [sung text not yet checked]
Ich sah ein Röschen am Wege steh'n, Es war so blühend und wunderschön, Es hauchte Balsam weit um sich her, Ich wollt' es brechen und stach mich sehr. Ihr lieben Mädchen, dies sing' ich euch! Ihr seid in allem dem Röschen gleich; Ihr lockt durch Schönheit uns um euch her, Und seid dann spröde und quält uns sehr. Doch hört nun weiter, was [drauf]1 gescheh'n: Ich ging von dannen und ließ es steh'n Und eh' sein Ende der Tag erreicht, War's von der Sonne ganz ausgebleicht. Und nun die Lehre? Sie ist nicht schwer; Drum sag' ich weiter kein Wörtchen mehr. Leicht könnt ihr zeigen, daß ihr sie wisst, Wenn ihr nun alle den Sänger küsst.
Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857), "An junge spröde Schönen "
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Carl Müchler's Gedichte, neueste Auflage, Wien: B. Ph. Bauer, 1817. Appears in Fünftes Buch, pages 120 - 121.
1 F. X. Mozart: "dann"Research team for this page: Thomas Jaenicke , Lau Kanen [Guest Editor]
6. Romanze  [sung text not yet checked]
Friede lächelt das zufried'ne Land. Ruh verbreitet sich durch alle Leben. Herz um Herz vereint das theure Band, Das der Freundschaft und die Liebe weben. Und der Himmel glänzt so rein und blau; Und die Sonne strahlt so hell und heiter; Und die Lüfte wehn so kuhl und lau; Und so lieblich duften Gras und Kräuter! Wie so hold das blaue Veilchen nickt; Wie die königliche Rose strahlet! Wie so sanft das Mädchens Auge blickt; Wie so jugendlich sein Busen wallet! Lasst euch Blümchen, die ihr lieblich glüht, Lasst euch traut an meinen Busen drücken; Mag der Himmel dran, wenn ihr verblüht, Mir ein sanftes, gutes Mädchen schicken.
Authorship:
- by Johann Jakob Ignaz Sendtner (1784 - 1833), "Lied", first published 1812
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Confirmed with Gedichte von J. Sendner, Nürnberg: bey J. L. Schrag, 1812, page 7.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
7. An den Mond  [sung text checked 1 time]
Schimm're durch die Lädenritzen, wo mein trautes Liebchen wohnt, hilf die fromme Unschuld schützen, reiner, silberheller Mond! Schimm're auf die Lagerstätte, wo das liebe Mädchen liegt; weiche nicht von seinem Bette, bis die Sonne dich besiegt. Schimm're auf die Leinendecke, unter der ihr Busen wallt; wird sie wache, so verstecke dich sogleich im Hinterhalt! Schimm're tief in ihre Seele, grabe dort mein Bildnis ein, und, hineinzuschimmern, wähle deinen blassen Tränenschein!
8. Die Nonne  [sung text not yet checked]
Ach, welch' ein Schmerz! Mein armes Herz, Es ist von mir geschieden. Es flieht von mir, Ich klage hier, Und finde keinen Frieden! Ach, komm zurück Du warst mein Glück, Warst meines Lebens Wonne; Es lächelt hier Nicht freundlich mir Die gold'ne Morgensonne! Des Mondes Licht, Es freut mich nicht, Es macht nicht froh, nicht helle! Sein Silberschein Bricht matt herein, In meine enge Zelle! Sonst sah ich gern Den Abendstern Er hat den Glanz verloren! Mein Auge bricht, Ich seh' ihn nicht, Mein Herz hab' ich verloren!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Melanie Trumbull9. Das Veilchen  [sung text not yet checked]
Ein Veilchen auf der Wiese stand, Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzigs Veilchen. [Da]1 kam [eine]2 junge Schäferin Mit leichtem [Schritt]3 und muntrem Sinn Daher, daher, Die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen matt gedrückt! Ach nur, ach nur Ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in Acht das Veilchen nahm, [Ertrat]4 das arme Veilchen. Es sank und starb und freut' sich noch: Und sterb' ich denn, so sterb' ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch.
Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Das Veilchen", appears in Erwin und Elmire
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het viooltje", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Walter Meyer) , "A violet stood upon the lea", copyright © 1996, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Leon Malinofsky) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La violette", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "La violetta", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- NOR Norwegian (Bokmål) (Marianne Beate Kielland) , "Fiolen", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , "Una pequeña violeta vivía sobre la pradera", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Elisa Rapado) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
Note for Stanza 1, line 5: "muntrem" is often modernized to "munterm"
1 omitted by Štěpán.2 Mozart: " ein' "
3 Medtner: "Tritt"
4 Kunzen: "Zertrat"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
10. Der Ritter  [sung text checked 1 time]
Ein Ritter zog von Land zu Land; wo er ein schönes Mädchen fand, da lachte er, da dachte er: O wär' das schöne Mädchen mein, die sollte mein Herzliebchen sein. O nein, o nein! Das schöne Mädchen war nicht sein! [Er zog dahin]1 von Land zu Land; wo er ein schönes Schlösschen fand, da lachte er, da dachte er: Wär' doch das schöne Schlösschen mein, wie wollt' ich drinne glücklich sein. O nein, o nein! Das schöne Schlösschen war nicht sein! Er [trabte]2 munter lustig fort [Er war bald hier, er war bald dort;]3 Da lachte er, da dachte er: Wie könnte ich wohl glücklich sein, es ist kein Schloss, kein Mädchen mein. O nein, o nein! Ich werde nimmer glücklich sein. Und endlich fand er allgemach so nach und nach sein eig'nes Dach. Da lachte er, da dachte er: Ein Mädchen führt' ich nun [herein]4 und werde mit ihr glücklich sein. O nein, o nein! Er konnte [doch nicht]5 glücklich sein!
Authorship:
- possibly by Christian August Vulpius (1762 - 1827), no title, appears in Theodor, König der Korsen
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View original text (without footnotes)Confirmed with Christian August Vulpius, Theodor, König der Korsen, Rudolstadt: Langbein und Klüger, 1801, pages 79 - 81. Appears in erster Theil, siebentes Buch. The poem is embedded in a novel, so it may have been written by C. Vulpius or it may have been an unattributed quotation of a popular poem of the time.
1 Lindpaintner: "Ein Ritter zog"2 Lindpaintner: "wallte"
3 Lindpaintner: "Von Land zu Land, von Ort zu Ort."
4 Lindpaintner: "hinein"
5 Lindpaintner: "nimmer"
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler
11. Nein  [sung text not yet checked]
Darf ich zu deinem Preise, nach treuer Sängerweise, ein kleines Lied dir weih n? Darf ich? Du lispelst leise: Nein. guter Jüngling, nein . Darf ich in sanften Klängen auch nicht dem Echo sagen: Mein Herz sei ewig Dein! Darf ich? Du sprichst mit Zagen: Nein, guter Jüngling, nein . Darf ich auch nicht durch Tränen bekennen dir mein Sehnen und meine Schwärmereien? Darf ich? Du sprichst mit Tränen: Nein, guter Jüngling, nein . So will ich denn verschwiegen mein glühend Herz besiegen und dir gehorsam sein! O sprich! Ich kann nicht lügen, Nein, guter Jüngling, nein.
Authorship:
- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857), "Anfrage"
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Researcher for this page: Walter Riemer12. Der Herbstabend  [sung text not yet checked]
Abendglocken-Halle zittern [Dumpf durch]1 Moorgedüfte hin; Hinter jenes Kirchhofs Gittern Blaßt des Dämmerlichts Karmin. Aus umstürmten Lindenzweigen Rieselt welkes Laub herab, Und gebleichte Gräser beugen Sich auf ihr bestimmtes Grab. Freundin! wankt, im Abendwinde, Bald auch Gras auf meiner Gruft, Schwärmt das Laub um ihre Linde Ruhelos in feuchter Luft, [Wenn]2 schon meine Rasenstelle Nur dein welker Kranz noch ziert, Und auf Lethes leiser Welle Sich mein Nebelbild verliert: Lausche dann! Im Blätterschauer Wird es dir vernehmlich wehn: Jenseits schwindet jede Trauer; Treue wird sich wiedersehn!
Authorship:
- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Der Herbstabend", subtitle: "An sie", written 1787-92
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El capvespre de tardor", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De herfstavond", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The autumn evening", copyright ©
- ENG English (Malcolm Wren) , "The autumn evening", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le soir d'automne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von J. G. von Salis. Gesammelt durch seinen Freund Friedrich Matthisson. Zürich, bey Orell, Gessner, Füssli und Compagnie. 1793, pages 33-34; with Gedichte von J.G. von Salis. Neue Auflage. Zürich, bey Orell Füßli und Compagnie. 1808, pages 94-95; and with Gedichte von J. G. von Salis. Neueste Auflage. Wien 1815. Bey B. Ph. Bauer, pages 87-88.
1 Schubert (second version only): "Durch die"2 Righini, Salis (1808 edition): "Wann"
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]