Zwei Sterne machen mich jung lind alt Und haben über mich alle Gewalt Mit ihrem Blitzen und Blinken; Ich weiß auch einen rothen Mund, Ach! daran könnt' ich mich gesund Von allen Schmerzen trinken. Doch Eine geht dahin und lacht Und will mich nicht verstehen, Wie der Sommer in seiner Pracht Nichts weiß von des Winters Wehen. Die Vöglein singen das alte Lied, Daß nie von Leide sich Liebe schied, Ich schweige in sehnenden Aengsten. Ich wollte, es käme im Abendroth Den Weg mir entgegen der bleiche Tod Und spräche: Nun littst du am längsten! Wohl mag sich freuen am Sonnenstrahl Der Frohe auf Bergesgipfel, Ich liege klagend im schattigen Thal, Und oben glänzen die Wipfel. Eingetaucht in Schmerz und Wehmuth War das Lied; Regina fühlte Ieden Ton in ihrer Seele Wiederhallen, alle Saiten Ihres Innern mächtig schwingen; Zu dem traumgewiegten Herzen Flüsterten von Huld und Mitleid Schmeichelnd die erregten Sinne. Und als hätt' er das errathen, Ließ es jetzt wie Siegesjubel Hunold von den Strängen rauschen Und dazu ein innig Werben, Süß wie Minnedank, ertönen.
Zwei Lieder aus: Der Rattenfänger von Hameln, von Wolff
Song Cycle by Hermann Genss (1856 - 1940)
1. Zwei Sterne machen mich jung und alt  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Steige auf, du goldne Sonne  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Steige auf, du goldne Sonne, Aus der sturmdurchrauschten Fluth, Lodre, heiße Liebeswonne, Brich hervor, verhaltne Gluth! Ohne Wanken, ohne Schwanken Eine Lust nur und ein Leid Wohnt in Wünschen und Gedanken Und nur eine Seligkeit. Was auf Erden lebt und webet, Und was wandelt durch den Raum, Was die Welle senkt und hebet, Und was singt und klingt im Traum, Alles Wehen, alles Stehen In des Lebens großem Haus, Alles Werden und Vergehen Haucht der Liebe Athem aus. Soll ich leben, muß ich lieben, Und, Geliebte, höre mich: Lieber aus der Welt vertrieben, Als darin sein ohne dich! Wie aus Bahnen laß mich ahnen Aus den Augen mein Geschick, Wie der Liebe leises Mahnen Dulde meinen stummen Blick.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), appears in Der Rattenfänger von Hameln: Eine Aventiure, first published 1876
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
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