Es geht ein Rauschen Von Frühlingsluft Durch Wald und Kluft, Komm, komm, zu lauschen! Es zieht ein weiches Klingen daher, Ein träumeschwer Gedankenreiches. Und frägst Du leise: Wohin so schnell? Wir ziehn zur Stell, Die alte Reise, Zu frischen Wangen! Nach Glück und Lust In junger Brust Wir tragen Verlangen. Was frägst Du viel? Der Düfte Strom Im Waldesdom Kommt bald zum Ziel!
Lieder einer Königin für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by (Friedrich) August Bungert (1845 - 1915)
1. Frühlingsluft  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Im April", appears in Meine Ruh, in 2. Höhen und Tiefen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Carmen Sylva, Meine Ruh, Zweite Auflage, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1885, pages 55-56.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Waldweh  [sung text not yet checked]
Du Waldgeruch! Du Waldgesang! Du frischer Duft, Du reicher Klang, Wie hab ich Dich so gern! Wie lacht mein Aug, mein Herz Dir zu, Wie bringest Freud und Frieden Du Dem armen Erdenstern! Ich seh Dich noch des Nachts im Traum, Du stolzer, edler Waldesbaum, Du rauschest ernst und lind! Wie oft hab ich gelauschet Dir, Wann Märchen Du erzähltest mir, Dem wilden Waldeskind! Du Wind! Mein alter Spielgesell! Wir sangen um die Wette hell, Im grünen Gotteshaus! Nun singst Du, alter Freund, allein, Mir rostete die Stimme ein, Im hohlen Weltgebraus! Du Wind! Küss' mir die Blumen all, Und grüße schön Frau Nachtigall, Sie soll sich rüsten bald! Und streichle sanft den klaren Bach, Ruf überall das Echo wach, Durchrausche meinen Wald!
Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Waldweh", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1883
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Märzsturm  [sung text not yet checked]
Wenns rauscht und braust und dröhnet Mit tobender Gewalt, Dann sagen wir: Es tönet, Als käme Frühling bald; Heut hat ein drohend Wüthen Die ganze Welt erfaßt -- Schon Morgen hängen Blüthen, Wie Flaum an jedem Ast. Doch hat ein Mensch gezittert Im Sturm, der ihn zerbrach, So bleibet er verwittert, Kein Knospen folget nach. Vorüber ist, verflogen Sein Frühling, blüthenschwer, Ihm haucht kein Strahlenwogen Den Schnee vom Haupte mehr.
Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Märzsturm", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1883
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Herbstgedanken  [sung text not yet checked]
Noch blühn in meinem Herzen Viel Blumen, wunderschön, Noch singt in meinem Haupte Vielstimmiges Getön. Doch auf den Haaren schimmert Schon silbern frischer Reif, Und drunter wogt Erinnrung, Wie Herbstes Nebelstreif. Es hat die Sommersonne Sich vor dem Frost versteckt, Doch reift im Stillen weiter, was einst ihr Strahl geweckt. Die feinsten Reben fordern Nicht lauter Sonnenschein; Erst Reif und Nebel zeugen Den rechten Feuerwein.
Authorship:
- by Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied, Prinzessin (1843 - 1916), as Carmen Sylva, "Herbstgedanken", appears in Meine Ruh, in 3. Mutter und Kind, first published 1883
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