Es steht ein goldnes Garbenfeld, das geht bis an den Rand der Welt. Mahle, Mühle, mahle! Es stockt der Wind im weiten Land, viel Mühlen stehn am Himmelsrand. Mahle, Mühle, mahle! Es kommt ein dunkles Abendrot, viel arme Leute schrein nach Brot. Mahle, Mühle, mahle! Es hält die Nacht den Sturm im Schooß, und morgen geht die Arbeit los. Mahle, Mühle, mahle! Es fegt der Sturm die Felder rein, es wird kein Mensch mehr Hunger schrein. Mahle, Mühle, mahle!
Liederspiel zur Laute nach Gedichten von Dehmel und Rückert
Song Cycle by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953)
1. Erntelied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Erntelied", appears in Aber die Liebe
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Harvest song", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Chant des moissons", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Die Getrennten  [sung text not yet checked]
Nie mehr bin ich allein, gleich bebt in mir deine Stimme: Du, wie ist dir ums Herz? Du, wie ist dir ums Herz? Wie dem Schwanenpaar damals, das wir beim Nestbau belauschten, Beide wie Ein Herz bewegt, Beide wie Ein Herz bewegt. Oh, jetzt bin ich allein, jetzt bebt in mir deine Stimme: Du, wo bist du, mein Herz? Oh, wo bist du, mein Herz!
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Die Getrennten", appears in Erlösungen; eine Seelenwandlung in Gedichte und Sprüche
Go to the single-text view
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Les séparés", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
3. Wiegenlied für einen Jungen  [sung text not yet checked]
Schlaf, mein Küken - Racker, schlafe! Kuck: im Spiegel stehn zwei Schafe, bläkt ein großes, mäkt ein kleines, und das kleine, das ist meines! Bengel, Bengel, brülle nicht, du verdammter Strampelwicht. Still, mein süßes Engelsfüllen : morgen schneet es Zuckerpillen, übermorgen blanke Dreier, nächste Woche goldne Eier, und der liebe Gott, der lacht, daß der ganze Himmel kracht. Und du kommst und nimmst die Spenden, säst sie aus mit Sonntagshänden, und die Erde blüht von Farben, und die Menschen thun's in Garben - Herrr, den Bengel kümmert nischt, was man auch für Lügen drischt! Warte nur, du Satansrachen: heute Nacht, du kleiner Drachen, durch den roten Höllenbogen kommt ein Schmetterling geflogen, huscht dir auf die Nase, hu, deckt dir beide Augen zu; deckt die Flügel sacht zusammen, daß du träumst von stillen Flammen, von zwei Flammen, die sich fanden, Hölle Himmel still verbanden - - so, nu schläft er; es gelang; Himmel Hölle, Gott sei Dank!
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Wiegenlied für meinen Jungen", appears in Aber die Liebe
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Hüter spät und früh!  [sung text not yet checked]
Stets und immer, dort und da, Hüter spät und früh! Wo man's Mädel gehen sah, Warst auch du, ihr Hüter, nah, Hüter, unbeweglich, Hütetest du sie. Heut zur guten Stund' einmal, Hüter spät und früh! Da ich komm' herab ins Thal, Hier zu suchen meine Qual, Hüter unerträglich, Heut nicht hüte sie. Morgen oder dann und wann, Hüter spät und früh! Wann ich selbst nicht kommen kann, Wann die andern kommen; dann, Hüter, wo dirs möglich, Hüte zwiefach sie.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Hüter spät und früh!", appears in Jugendlieder
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]5. Im Frühling
— This text is not currently
in the database but will be added
as soon as we obtain it. —
6. Die nickende Mutter  [sung text not yet checked]
Die Kinder spielen Nachts am Tisch, Die Mutter strickt; Der Kinder Augen blicken frisch, Die Mutter nickt. Die Äpfel stehn noch auf dem Tisch, Und jeder blickt Die Kindlein an verführerisch, Die Mutter nickt. Ein purpurstreif'ger, mit Gemisch Von Gold gestickt, Lacht einem gar zu zauberisch, Die Mutter nickt. Da streckt es nach dem goldnen Fisch Die Hand geschickt, Nehm' ich ihn? fragt es schmeichlerisch; Die Mutter nickt. Und eines folgt dem andern risch Und jedes spickt Sich seine Tasche räuberisch; Die Mutter nickt. Die Vögel räumen ab den Tisch, Und alles pickt, Und fürchtet sich vor keinem Wisch; Die Mutter nickt. Der Vater fragt gebieterisch, Ob das sich schickt? Die Knaben doch antworten frisch: Die Mutter nickt.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Die nickende Mutter", appears in Lyrische Gedichte, in 4. Haus und Jahr, in 1. Erste Reihe. Eigner Herd
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Liebe im Kleinen  [sung text not yet checked]
Die ganze Welt ist viel zu groß, Sie an ein Herz zu fassen; Dazu genugt nur Gottes Schoß, Dem bleibt es überlassen; Ein Menschenherz ist viel zu klein, Um liebend sich der Welt zu weihn. Du mußt an eine treue Brust [Insonders]1 hin dich neigen, Ihr alle deine Liebeslust Ausschließlich geben eigen; Wer so ein Herz am Herzen halt, Der liebt in Ihm die ganze Welt.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Liebe im Kleinen"
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Note: sometimes published without a title
1 when published without a title, "Besonders"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
8. Lockvogel  [sung text not yet checked]
Es locket ein Spätzchen Sein flattriges Schätzchen, Mit Girren und Kirren Und Schwirren zu sich; Und wenn ers nicht locket, Und wenn sichs verstocket, So denket das Spätzchen: Sie ist nicht für dich! Es locket ein Bübchen Sein schelmisches Liebchen, Mit Sagen und Fragen Und Klagen zu sich; Und wenn sies nicht achtet, Und sieht, wie er schmachtet, So denket das Bübchen: Sie ist nicht für mich!
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Lockvogel"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]9. All‑Liebe  [sung text not yet checked]
Leben und Liebe! Was willst du mehr? Schwellender Triebe Das Herz nie leer. Hell im Gefilde Der Sonnenschein Zittert mir milde In's Herz hinein. Freud engewimmel Und Jubellaut, Bräutigam Himmel Und Erde Braut. Alles beseelt sich, Vermählt sich zart, Wählt sich und zählt sich Zu seiner Art. Eigene Flammen In jeder Brust, Dein ist zusammen Die ganze Lust.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "All-Liebe"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]10. Herbsthauch  [sung text not yet checked]
Herz, nun so alt und noch immer nicht klug, Hoffst du von Tagen zu Tagen, Was dir der [prangende]1 Frühling nicht trug Werde der Herbst dir noch tragen? Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch Immer zu schmeicheln, zu kosen, Rosen entfaltet am Morgen sein Hauch, Abends zerstreut er die Rosen. Läßt doch der spielende Wind nicht vom Strauch, bis er ihn völlig gelichtet. Alles, o Herz, ist ein Wind und ein Hauch, Was wir geliebt und gedichtet.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Herbsthauch", appears in Lyrische Gedichte, in 4. Haus und Jahr, in 6. Sechste Reihe. Herbst, in Herbstlieder, no. 10
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Jakob Kellner) , "Breeze of Autumn", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Walter A. Aue) , "Song of Autumn", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Vent d'automne", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
1 Pfitzner: "blühende"
Researcher for this page: Jakob Kellner