Wo bist du? [trunken]1 dämmert die Seele mir [Von all deiner]2 Wonne; denn eben ist's, Daß ich gelauscht, wie goldner Töne Voll der [entzückende]3 Sonnenjüngling Sein Abendlied auf himmlischer Leier spielt'; Es [tönten]4 rings die Wälder und Hügel nach. Doch fern ist er zu frommen Völkern, Die ihn noch ehren, hinweggegangen.
Drei Gesänge nach Hölderlin für Bariton und Klavier
Song Cycle by Wilhelm Killmayer (1927 - 2017)
1. Dem Sonnengott  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Sonnenuntergang", appears in Gedichte 1784-1800
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Where are you? Drunkenly my soul awakens", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Où es-tu ?", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Coucher de soleil", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Hölderlin, Sämtliche Gedichte und Hyperion, Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1999, page 203.
1 Magnus: "Träumend"; further changes may exist not shown above.2 Cornelius: "nach allen deinen"; Apostel, Greif, Hauer, Stöhr: "Von aller deiner"
3 Stöhr: "strahlende"
4 Stöhr: "tönen"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Johann Winkler
2. Des Morgens  [sung text not yet checked]
Vom Taue glänzt der Rasen; beweglicher Eilt schon die wache Quelle; die Birke neigt Ihr schwankes Haupt und im Geblätter Rauscht es und schimmert; und um die grauen Gewölke streifen rötliche Flammen dort, Verkündende, sie wallen geräuschlos auf; Wie Fluten am Gestade, wogen Höher und höher die Wandelbaren. Komm nun, o komm, und eile mir nicht zu schnell, Du goldner Tag, zum Gipfel des Himmels fort! denn off'ner fliegt, vertrauter dir mein Auge, du Freudiger! zu, solang du In deiner Schöne jugendlich blickst und noch Zu herrlich nicht, zu stolz mir geworden bist; Du möchtest immer eilen, könnt ich, Göttlicher Wandrer! mit dir: doch lächelst Des frohen Übermütigen du, daß er Dir gleichen möchte; segne mir lieber dann Mein sterblich Tun und heitre wieder Gütiger! heute den stillen Pfad mir!
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Des Morgens", appears in Gedichte 1784-1800
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Die Götter  [sung text not yet checked]
Du stiller Aether! immer bewahrst du schön Die Seele mir im Schmerz, und es adelt sich Zur Tapferkeit vor deinen Strahlen, Helios! oft die empörte Brust mir. Ihr guten Götter! arm ist, wer euch nicht kennt, Im rohen Busen ruhet der Zwist ihm nie, Und Nacht ist ihm die Welt und keine Freude gedeihet und kein Gesang ihm. Nur ihr, mit eurer ewigen Jugend, nährt In Herzen, die euch lieben, den Kindersinn, Und laßt in Sorgen und in Irren Nimmer den Genius sich vertrauern.
Authorship:
- by Friedrich Hölderlin (1770 - 1843), "Die Götter", appears in Gedichte 1800-1804, in Oden
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]