Die Wienerstadt hat schon sehr viel oft probiert; wie oft ist's belagert word'n und bombardiert! Die Türken, die Schweden, die Russen, na ja, Franzosen und Preußen, war alles schon da. Doch Wien steht noch fest, nicht ein Turm hat sich 'bog'n, der Feind ist noch meistens mit Pech abgezog'n. O du mein Österreich, du Wienerstadt, du bist schon so alt und stehst all'weil noch g'rad. Die Wasserleitung ist ein Fortschritt für Wien, die Pferd'bahn fahrt billig schon überall hin. Großartige Bauten und Anlagen hat's, Am Friedhof hab'n noch drei Millionen ein' Platz. Nur d' Ungarn, die woll'n jetzt die Bank, und sodann den Stadtpark, die Börs' und den Stephansturm hab'n. O du mein Österreich, du Wienerstadt, du bist schon so alt und stehst all'weil noch g'rad. Jetzt wird einmal Krieg g'führt, 's ist alles schon froh, d' Wallachen verschanzen schon jeden Schab Stroh. Die Türken, die nehmen sich Serbien glei, die Russen und d' Engländer teil'n die Türkei. D' Franzosen krieg'n Linz, na das ist schon g'wiss, Hernals kommt an Spanien und wir krieg'n Paris. O du mein Österreich, du Wienerstadt, du bist schon so alt und stehst all'weil noch g'rad. Wir hab'n a Finanzwach und Finanzgebäu', Finanzsektion und Finanzkanzlei. Finanzräte und Finanzämter sind da, nur bloß die Finanzen, die geh'n uns ab. Und wenn wir von lauter Krach gar nichts mehr hob'n, so sammeln wir fleißig noch, all'weil für Rom. O du mein Österreich, du Wienerstadt, du bist schon so alt und stehst all'weil noch g'rad.
Wiener Volkslieder für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Karl Reder
1. O du mein Österreich  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
2. O du Elisabeth
Language: German (Deutsch)
Die Lisi ist mein Leben . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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3. Der Herr mit der Glatze  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Wenn in einer G'sellschaft sich jemand was anschafft, wo ist denn der Kellner, die Leut' alle wöll'n a, der Wirt lauft so gar um, ein Gast wirft den Stuhl um, der Kellner zerstreut gießt die Soß' über d' Leut'. Die Ausred, die's hab'n! Nachher schrei'n s' alle z'samm: Der Herr mit der Glatze, der ist die Schuld daran, der mit der Glatze, der hat's 'tan! Die Stücke der Alten, die sind oft gehalten so geistreich und ed'l, ganz ohne Tät'l. Und endet auch trübe Kabale und Liebe; die Luis und der Ferd' liegen tot auf der Erd'. Die Leut' san voll Zurn über'n Sekretär Wurm: Der Herr mit der Glatze, der ist die Schuld daran, der mit der Glatze, der hat's 'tan! Die Montenegriner, na, g'horsamer Diener! Wenn's die einmal schnitzen, die werd'n aber spitzen. Die sind in den Hüg'ln versteckt wie die Ig'ln und warten am Halbmond, das sind sie gewohnt. Wenn's ein' Türken g'seh'n hab'n, dann singen's mitz'samm: Der Herr mit der Glatze, der ist die Schuld daran, der mit der Glatze, der hat's 'tan! Es ist in all'n Ländern fast nicht mehr zu ändern. Die Türken, die Russen woll'n alle sich nussen. Da nützt auch kein Ausgleich durch England und Österreich, und wir werd'n 's erleb'n, es wird noch was geb'n. Das wissen die Weisen da draußen in Preußen: Der Herr mit der Glatze, der ist die Schuld daran, der mit der Glatze, der hat's 'tan! Sie kennen den Doktor, im Tanzsaal, da hockt er. Dem ist auch a Mad'l viel lieber als a Brat'l. Den Mann soll'n Sie seh'n, der kann sich beweg'n; ein' Walzer von Strauß tanzt er ganz allein aus. Die Damen, entzückt, werd'n am End' noch verrückt. Der Herr mit der Glatze, der ist die Schuld daran, der mit der Glatze, der hat's 'tan!
4. Ein ornd'tlicher Mensch nimmt das nicht so genau
Language: German (Deutsch)
Die Welt, meine Herrschaften, ist halt pikirt . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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