O stille [dies]1 Verlangen, Stille die süße Pein! Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Schon liegt die Welt im Traume, Blühet die duft'ge Nacht; Der Mond im blauen Raume Hält für die Liebe Wacht. Wo zwei sich treu umfangen, Da giebt er den holdesten Schein. O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Du bist das süße Feuer, Das mir am Herzen zehrt; Lüfte, lüfte den Schleier, Der nun so lang' mir wehrt! Laß mich vom rosigen Munde Küssen die Seele dir, Aus meines Busens Grunde Nimm meine Seele dafür - O stille dies Verlangen, Stille die süße Pein, Zu seligem Umfangen Laß den Geliebten ein! Die goldnen Sterne grüßen So klar vom Himmelszelt, Es geht ein Wehn und Küssen Heimlich durch alle Welt, Die Blumen selber neigen Sehnsüchtig einander sich zu, Die Nachtigall singt in den Zweigen - Träume, liebe auch du! O stille dies Verlangen, Laß den Geliebten ein! Von Lieb' und Traum umfangen Wollen wir selig sein.
Zwei Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung
Song Cycle by Hermann Wiegandt
1. O stille dies Verlangen  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Staehle: "das" (second setting)
Researcher for this page: Harry Joelson
2. Sie ist mein  [sung text not yet checked]
[O]1 schneller, mein Roß, mit Hast, wie säumig dünkt mich dein Jagen! In den Wald, meine selige Last, mein süßes Geheimnis zu tragen! Es liegt ein trunkener Abendschein rot dämmernd über den Gipfeln, es jauchzen und wollen fröhlich sein die Vöglein in allen Wipfeln. O könnt ich steigen mit Jubelschall wie die Lerch empor aus den Gründen, und da droben den rosigen Himmeln all mein Glück verkünden! Oder ein Sturm mit Flügelgewalt zum Meer hin brausen, dem blauen, und dort, was im Herzen mir blüht und schallt, den verschwiegenen Wellen vertragen! Es darf mich hören kein menschlich Ohr, ich kann wie die Lerche nicht steigen, ich kann nicht wehn wie der Sturm empor und kann es doch nimmer verschweigen. So wiss' es, du blinkender Mond im Fluß, so wißt es, ihr Buchen im Grunde; Sie ist mein! Es brennt ihr Kuß auf meinem seligen Munde.
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 38
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
1 Fürst: "Nur"; further changes may exist not noted above.
Researcher for this page: John Versmoren