by Ulrich von Winterstetten (c1225 - c1280+)
Verholniu minne
Language: Mittelhochdeutsch
"Verholniu minne sanfte tuot", - sô sanc ein wahter an der zinne - "doch sol sich liep von liebe scheiden. dar nâch sô wende er sînen muot, ist ieman tougenlîche hinne; deswâr sô tuot er wol in beiden. er sol sorgen wier von hinnen kêre: est an dem morgen. volge er mîner lêre, sî daz ich in warnen sol; sô tuot er wol und sint sîn êre." Der frouwen dienerinne kluoc erhôrte dâ des wahters singen. dâ von erschrac diu vil getriuwe. diu maer si hin zer frouwen truoc. si sprach "wol ûf und lât iu lingen: der tac ist komen." dâ huop sich riuwe. "est ân sünde" sprach diu tugenderîche, "der in sô fünde ligen minneclîche: erst entslâfen, nû sich hie! in weiz niht wie er hin entwîche." Die rede erhôrt der werde gast dâ er lac bî der minneclîchen bî liebes brust an blanken armen; dâ von im slâfes dô gebrast. er sprach "sol ich von hinnen strîchen, owê daz müeze got erbarmen." beider sinne wurden dâ versêret, (daz schouf rou Minne) fröide gar verkêret. dâ schiet leit der wunnen spil. der trehene vil wart dâ gerêret.
Authorship:
- by Ulrich von Winterstetten (c1225 - c1280+) [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Rudi Spring (b. 1962), "Verholniu minne", op. 55 no. 2d (1992-3), published 2008 [baritone, clarinet/basset horn, viola, tenor-hammered dulcimer, cello and percussion], from Ach sender schenke. Vorspiel, Liederkreis und Tanzleich, no. 2d, München (Munich), Verlag vierdreiunddreissig [text not verified]
Researcher for this page: Bertram Kottmann
This text was added to the website: 2013-11-10
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Word count: 189