by Christian Felix Weisse (1726 - 1804)
Translation by Gottlieb von Leon (1757 - 1830)
Die Verschwiegenheit
Language: German (Deutsch)  after the German (Deutsch)
Sobald Damötas Chloen sieht, Wird er auf einmal so gesellig; Er thut so schmeichelnd, so gefällig, Und all sein Stolz entflieht. Sie scheint durch ein geheim Behagen Genau dies Rätsel zu verstehn, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich, ich will nichts weiter sagen. An ihrem blauen Busenband Bleibt oft sein loses Auge hangen, Er drückt mit schmachtendem Verlangen Oft feurig ihre Hand. Das Aug' auf ihre Brust geschlagen, Scheint sie beschämt, ihn anzusehn, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen. Erblickt er schlafend sie am Bach, So schleicht er hin mit leisen Füßen, Sie aus dem Schlummer aufzuküssen: Doch Chloe wird nicht wach. Sie scheint sein zärtliches Betragen Nur listiger zu hintergehn, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen. Sie gehn oft heimlich in den Hain; Er hält den Arm um sie geschlungen, Und in der Büsche Dämmerungen Sind sie oft ganz allein. Sie scheint mit ihm in schwülen Tagen Bloß zur Erkühlung hinzugehn, Und er ist jung, und sie ist schön: Ich will nichts weiter sagen.
Confirmed with Gedichte von Gottlieb Leon, Vien, Rudolph Gräffer und Compagnie, 1788, pages 25-26.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
Authorship:
- by Gottlieb von Leon (1757 - 1830), "Die Verschwiegenheit" [an adaptation] [author's text checked 1 time against a primary source]
Based on:
- a text in German (Deutsch) by Christian Felix Weisse (1726 - 1804), "Die Verschwiegenheit", first published 1763?
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Die Verschwiegenheit", published 1803, from Kleine Balladen und Lieder, Heft VI, no. 24 [ sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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