by Johann Christoph Unzer (1747 - 1809)
An die Lerche
Language: German (Deutsch)
Lerche, schmettre aus der Höhe nich dein Lied in meine Brust! Wisse daß ich deinen Ton verstehe, deine Liebe, Klag' und Lust. Eh du warst, hab' ich geliebet, wenn du todt bist, lieb' ich noch. Singst du Freuden, die der Lenz dir giebet? Lerche, o! verschweig sie doch; Oder trillerst du dein Sehnen in die weite Flur hinein? Höre deine Brüder dich verhöhnen! Sehnsucht auch muß heimlich sein. Rufst du, einsam und gescheiden, deinem fernen Liebchen zu? Ich, ich wär' verschwiegen und zufrieden Hätt' ich Flügel, so wie du. Oder, Arme, macht dein Grämen dir dein kleines Herz zu voll? Schreist du, daß der Jäger dich vernehmen, deine Leiden enden soll? Schmettre denn aus deiner Höhe weit und breit den Todten sang; Glückliche, du darfst es. Ich, ich gehe lang' und langsam meinen Gang.
Authorship:
- by Johann Christoph Unzer (1747 - 1809), "An die Lerche", written 1786, appears in Johann Christoph Unzers’s hinterlassene Schriften, poetischen Inhalts, Altona, first published 1811 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Gerson (1790 - 1825), "An die Lerche", G. 159 (1819). [voice and piano] [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2014-04-19
Line count: 24
Word count: 134