by Friedrich Rückert (1788 - 1866)
Gärtners Sinn
Language: German (Deutsch)
Nur meinen ruhigen Garten, Und meinen friedlichen Sinn, Die Blumen alle zu warten, Und nirgends ein Unkraut darin; Sie sollen sprossen und treiben, Mein Heer und mein Volk zu bleiben, Weil ich ihr König bin. Als draußen ich ging auf der Erde Geschäftig ein und aus, Da schuf mir viele Beschwerde Das Unkraut überaus; Das Unkraut hat mich vertrieben Vom Leben und vom Lieben Herein in den Garten, mein Haus. Und was des Himmels Geschicke Mir draußen hat versagt, Das sei an meinem Blicke Euch Blumen zugesagt; Hier sollt ihr sprossen und bleiben, Und all euer Leben treiben, Von Nessel und Dorn ungenagt. O wenn die Menschen doch wüßten, Wie Blumenstaat ist bestellt, Wie ihn in friedlichen Lüsten Die Liebe zusammen hält; Daß auch so friedlich sie's treiben, Sich wie die Blumen zu lieben, So wär' ein Garten die Welt.
Confirmed with Gesammelte Gedichte, zweiter Theil, Frankfurt am Main: Johann David Sauerländer, 1843, pages 153 - 154.
Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), "Gärtners Sinn", appears in Gesammelte Gedichte II [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Heinrich Esser (1818 - 1872), "Gärtners Sinn", published 1842 [voice and piano], Mainz, Schott [ sung text not yet checked against a primary source]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2019-02-06
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