by Wilhelm Berta (1760 - 1833)
Lina
Language: German (Deutsch)
Es war des Jahres schönste Zeit, die Rosen blühten weit und breit; ich saß im Laubenschatten, und junge Täubchen hatten ihr Spiel rings um mich her. War das von ungefähr? Es währte gar nicht lang', so naht ein Jüngling auf dem Wiesenpfad so freundlich und so heiter; er wollte gar nicht weiter und schmeichelte mir sehr. Kam er von ungefähr? Die Lippen küsst' er mir so warm, er schlang so fest um mich den Arm; ich war so sanft wie Täubchen, so fromm wie Turtelweibchen, so zärtlich fast wie er. War das von ungefähr? Oft seit dem Tag ging ich zum Hain, und niemals blieb ich lang' allein; kaum hatt' ich Platz genommen, hört' ich ein leises Kommen. Wer anders war's, als er? Kam er von ungefähr? Die Eltern wurden's nun gewahr, der Brautkranz schmückte bald mein Haar. Jetzt ruh'n wir oft im Grünen, wo uns die Lieb' erschienen. Und nun frag' ich nicht mehr: Kam's so von ungefähr?
Authorship:
- by Wilhelm Berta (1760 - 1833) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Lina", StWV 69 no. 3 [ voice and piano ], from Vier Gesänge und ein Doppelgesang mit Begleitung des Piano-Forte, 16. Sammlung [eigentlich 17. Sammlung], no. 3 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2021-04-11
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