by Anonymous / Unidentified Author
An die Weisheit
Language: German (Deutsch)
Glück, auf eitlen Wahn gegründet und von Sorgen unterstützt, Schätze, die man mühsam findet und mit Angst und Furcht besitzt, Ehre, die nur Toren blendet, Macht, die die Gesetze bricht, Würde, die die Menschheit schändet - wünscht des Dichters Seele nicht. Holde Weisheit, ich erwähle mir zur Göttin dich allein. Edel lass mich an der Seele, reich an Witz und Geiste sein, frei zu denken mich erkühnen, tun und reden mit Bedacht, für kein Gold dem Sklaven dienen, den Geburt zum Fürsten macht. Lass mich die Natur genießen, welche keinen Ekel kennt, oft die Zunft der Weisen grüßen, die kein Eigendünkel trennt, oft mit Freunden und Freundinnen mich durch Wein und Scherz erfreu'n und den keuschen Charitinnen siegenswerte Lieder weih'n.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "An die Weisheit", StWV 52 no. 5, published 1791 [ voice and piano ], from Sammlung [6] neuer Lieder zum Singen beim Clavier - [1. Sammlung], I. Theil, no. 5, Mannheim, München und Dusseldorf: im Musick-Verlag von Johann Michael Götz [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-10-24
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Word count: 120