by Gottlob Adolf Ernst von Nostiz und Jänkendorf (1765 - 1836)
An Hebe
Language: German (Deutsch)
Hebe! sieh', in sanfter Feier Ruht die schlummernde Natur; Aus azurnem Wolkenschleier Träufelt Stärkung auf die Flur. Sie schlummern schon alle, die holden Bewohner im Rosengesträuch; Dort sinkt sie, die Sonne, wie golden Sie malt sich im wallenden Teich. Ach, so sinkt auch bald vergebens Meiner Tage Licht hinab, So verhallt der Ton des Lebens Tief im schauerlichen Grab! Ich wandle, seit du mich verlassen, In Wildnissen, dunkel und dicht; Die rosigen Wangen erblassen Wie Lunens erbleichendes Licht. Eine Rose wollt' ich pflücken Einsam aufgeblüht am Bach, Dir das schöne Haar zu schmücken, Als ihr Dorn mich blutig stach. O gliche dies Bild meinen Tagen! Gern wollt' ich den blutigsten Stich Der neidenden Dornen ertragen, Sind nur alle Rosen für dich!
Confirmed with Taschenbuch für alle Freunde der Geselligkeit, der Freude und des Gesangs, Memmingen: Christoph Müller'schen Buch- und Kunsthandlung, 1795, pages 63 - 64. The author is not given in this publication, but later publications included the author's name.
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
Authorship:
- by Gottlob Adolf Ernst von Nostiz und Jänkendorf (1765 - 1836), "An Hebe" [author's text checked 2 times against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Heinrich Himmel (1765 - 1814), "An Hebe", c1810 [ voice and piano ], Mainz: B. Schott [sung text checked 1 time]
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "An Hebe" [sung text not yet checked]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
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