by Anton August Naaff (1850 - 1918)
Meerfahrt
Language: German (Deutsch)
Einsam durch die Meeresweiten Zieht das Schiff in holder Nacht, Silberhelle Wellen gleiten Still ihm nach und flüstern sacht. Fernher klingt's vom Campanile Wie ein letztes Liebeswort, Und vom Lido wehen viele Süße Grüße nach zum Bord. Alles ruht nach schwülem Tage Und ich schaue, athmend kaum, Lauschend einer Zaubersage In des Himmels Wunderraum. Auf der kühlen Binsenmatte Lächelt Liebchen mild im Traum, Feenschleier webt das matte Mondlicht ihr von Silberschaum. Holde Träume nahen leise, Alles webt in Duft und Glanz, Und nach alter Märchenweise Fühl ich mich verzaubert ganz. Weiß nicht mehr, was Traum, was Leben, Welcher Zauber mir gescheh'n, Welch' ein wonnig' Traumesweben -- Seligste Verweh'n, vergeh'n!
Confirmed with Anton August Naaff, Aus dem Dornbusch. Lieder vom Hügel, Leipzig: Pierson, 1890, pages 107 - 108.
Authorship:
- by Anton August Naaff (1850 - 1918), "Meerfahrt", appears in Aus dem Dornbusch: Lieder vom Hügel [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Max Joseph Beer (1851 - 1908), "Meerfahrt", op. 49, published 1894 [ men's chorus and piano four-hands ], Leipzig, Kistner [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-11-25
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