by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866)
Bergmanns Ständchen
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): ENG
Wieder über'm Berggetrümmer, Steht der Mond, so mild wie sonst, Und beglänzt mit weißem Schimmer Jetzt das Häuschen, wo du wohnst. Keines leisen Schalles Wehen, Rings nur Schweigen wie im Grab, Und die goldnen Sterne sehen Auf mich Einsamen herab. Hörst du nicht der Laute Klingen, Das zu deinem Fenster dringt, Und auf leisen Aetherschwingen Meinen stillen Gruß dir bringt. Lausche doch vom weichen Pfühle Nieder eh' der Sänger schied, Denn vor'm lauten Taggewühle Flüchtet scheu der Sehnsucht Lied. Ach, in öden Bergesschlünden Muß ich bergen meinen Schmerz, Kann es nur dem Mond verkünden Wie nach dir sich sehnt mein Herz. Muß aufs Neu' nach Erzen schürfen Wenn die Sonne steigt empor, Und nicht meine Klagen dürfen Dringen an der Menschen Ohr. So durch ewigfinstre Schächte Geh' ich ohne Strahl und Schein, Lächelst du in meine Nächte Nicht als Hoffnungsstern hinein.
Confirmed with Aus der Teufe. Bergmännische Dichtungen von Dr. Johann Nep. Vogl, zweite vermehrte Auflage, Wien: Verlag von Carl Gerold's Sohn, 1856, pages 41-42
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866), "Bergmanns Ständchen", appears in Aus der Teufe. Bergmännische Dichtungen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Anton Emil Titl (1809 - 1882), "Bergmanns Ständchen" [TTBB chorus] [text verified 1 time]
Available translations, adaptations, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , title 1: "Miner's serenade", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2016-06-08
Line count: 28
Word count: 141