by Karl Ludwig August Heino, Freiherr von Münchhausen (1759 - 1836)
Blümen tausendschön
Language: German (Deutsch)
Es wächst ein Blümchen irrgendwo Von Gott zum Labsal uns bescheert. Sein Anblick macht die Herzen froh, Und sein Besitzer hält es wert. Wohl alle Guten sind bemüht Ums Blümchen, was so selten blüht. Es wächst heran auf mildem Beet' In Gottes lieber Gartenflur, Still, in bescheid'ner Maiestät, Ein wahres Kleinod der Natur, Ist paradiesisch anzusehn, Und prangt vor tausend wunderschön. Sein Kelch, mit Balsamduft gefüllt, Haucht den Bewundrer magisch an. Die Krone steht, von Gott enthüllt In tausend Farben aufgetan; Sie glänzt im Schatten durch das Tal, Wie Edelstein im Sonnenstrahl. Das Mägdlein, welches seine Brust Mit diesem Kleinod schmücken kann, Wird aller Menschen Ehr' und Lust, Und eigen wünscht es jedermann. Es ist kein Königsdiadem So ehrenvoll und angenehm. Der Jüngling, der's dort blühen sieht, Strebt ihm vor Rang und Golde nach. Du Mann, der sichs im Gärtchen zieht, Bist reicher als ein Perser Schach. Den Göttern gleich in Wort und Tat Ist, wer das Zauberblümchen hat. Ihr forscht nach dieses Kleinods Flur? - Im Himmel ist sein Vaterland. Hier tragen viel den Namen nur; Das ächte kommt aus Gottes Hand. Wer Frauensanftmut ächt geseh'n, Der kennt das Blümchen tausendschön.
Authorship:
- by Karl Ludwig August Heino, Freiherr von Münchhausen (1759 - 1836) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Blümen tausendschön", published 1801, from the collection Kleine Balladen und Lieder, Heft III, no. 15. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
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