by Franz Xaver Freiherr von Schlechta (1796 - 1875)
Des Sängers Habe
Language: German (Deutsch)
Schlagt mein ganzes Glück in Splitter, Nehmt mir alle Habe gleich, Lasset mir nur meine Zither Und ich bleibe froh und reich. Sie horcht freundlich jeder Klage Und hat einen Trost dafür, Weiß was ich im Herzen trage Und spricht gern davon mit mir. Wenn die schlichten Saiten klingen, Lichtet sich des Lebens Nacht Und auf unsichtbaren Schwingen Naht ein Gott in stiller Macht. Will die Liebe nicht gewähren, Bricht mir Freundschaft Treu und Pflicht, Kann ich beide stolz entbehren, Aber meine Zither nicht. In des Scheidens schwerer Stunde Soll sie mir ein Kissen sein, Singe sie mit süßem Munde In den letzten Schlaf mich ein. Senkt dann in den Grund des Haines Den Entschlummerten hinab Und statt eines Leichensteines Stellt die Zither auf sein Grab: Daß er, wenn zum Nebelreigen Aus des Todes dunklem Bann Mitternachts die Schatten steigen, Ihre Saiten rühren kann.
Confirmed with Ephemeren. Dichtungen von weiland Franz Freiherrn von Schlechta-Wssehrd. Mit einem Vorworte von Heinrich Laube. Zweite Auflage. Wien. Pest. Leipzig. A. Hartleben's Verlag. 1876, pages 30-31.
Note: This is a substantially revised version of the poem set by Schubert, which he had received from Schlechta in handwritten form; see below.
Authorship:
- by Franz Xaver Freiherr von Schlechta (1796 - 1875), "Des Sängers Habe" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Set in a modified version by Franz Peter Schubert.
Researcher for this page: Peter Rastl [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-11-02
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