by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Ein Goldschmied in der Bude stand
Language: German (Deutsch)
Available translation(s): FRE
Ein Goldschmied in der Bude stand Bei Perl' und Edelstein. »Das beste Kleinod, das ich fand, Das bist doch du, Helene, Mein teures Töchterlein!« Ein schmucker Ritter trat herein: »Willkommen, Mägdlein traut! Willkommen, lieber Goldschmied mein! Mach mir ein köstlich Kränzchen Für meine süße Braut!« Und als das Kränzlein war bereit Und spielt' in reichem Glanz, Da hängt' Helen' in Traurigkeit, Wohl als sie war alleine, An ihren Arm den Kranz. »Ach! wunderselig ist die Braut, Die's Krönlein tragen soll. Ach! schenkte mir der Ritter traut Ein Kränzlein nur von Rosen, Wie wär' ich freudenvoll!« Nicht lang, der Ritter trat herein, Das Kränzlein wohl beschaut': »O fasse, lieber Goldschmied mein! Ein Ringlein mit Demanten Für meine süße Braut!« Und als das Ringlein war bereit Mit teurem Demantstein, Da steckt' Helen' in Traurigkeit, Wohl als sie war alleine, Es halb ans Fingerlein. »Ach! wunderselig ist die Braut, Die's Ringlein tragen soll. Ach! schenkte mir der Ritter traut Nur seines Haars ein Löcklein, Wie wär' ich freudenvoll!« Nicht lang, der Ritter trat herein, Das Ringlein wohl beschaut': »Du hast, o lieber Goldschmied mein! Gar fein gemacht die Gaben Für meine süße Braut. Doch daß ich wisse, wie ihr's steh', Tritt, schöne Maid, herzu! Daß ich an dir zur Probe seh' Den Brautschmuck meiner Liebsten, Sie ist so schön, wie du.« Es war an einem Sonntag früh, Drum hatt' die feine Maid Heut angetan mit sondrer Müh', Zur Kirche hinzugehen, Ihr allerbestes Kleid. Von holder Scham erglühend ganz Sie vor dem Ritter stand. Er setzt' ihr auf den goldnen Kranz, Er steckt' ihr an das Ringlein, Dann faßt' er ihre Hand. »Helene süß, Helene traut! Der Scherz ein Ende nimmt. Du bist die allerschönste Braut, Für die ich's goldne Kränzlein, Für die den Ring bestimmt. Bei Gold und Perl' und Edelstein Bist du erwachsen hier, Das sollte dir ein Zeichen sein, Daß du zu hohen Ehren Eingehen wirst mit mir.«
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Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Des Goldschmieds Töchterlein", Cotta, Stuttgart & Tübingen, first published 1835 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Robert Hirsch , "Goldschmied's Töchterlein", op. 24, published 1842 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling [sung text not yet checked]
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Goldschmieds Töchterlein", op. 8 no. 1 (1827) [sung text checked 1 time]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La fille de l'orfèvre", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Pierre Mathé [Guest Editor]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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