by Anonymous / Unidentified Author
Der Landmann an die Nachtigall
Language: German (Deutsch)
Kommst spät du liebe Nachtigall! Kommst spät in diesem Jahr, Weil immerhin, bald Frost, bald Schnee Und kalter Nordwind war. Tiburtius ist sonst dein Tag, So wie der Landmann spricht, Und dieser war schon lang vorbei, Und dich, dich sah man nicht. Nun endlich aber bist du da Und singst dein herrlich Lied. Singst Tage lang, singst Nächte lang, Und singst dich gar nicht müd'. Nur dann, wann's deine Pflicht erheischt, Schweigt deine Kehle still, Suchst Hälmchen Gras zu deinem Nest, Soll helfen ich? - ich will. Hast, arme Tröpfin! viel zu tun, Ich teile deine Müh, Ein' Handvoll Hälmchen bring' ich dir, Flieg her und wähle sie! Und wenn du dann im Neste sizst, So werf' ich Würmchen drein, Und zäume vor Untieren dann Dein Wochenbettchen ein. Sing also immer gutes Muts Was dich die Liebe lehrt, Sei traut mit mir, wie ich mit dir! Dein Nest bleibt ungestört.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( partial name: v.B--n )  [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Der Landmann an die Nachtigall", published 1803, from the collection Kleine Balladen und Lieder, Heft V, no. 21. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 28
Word count: 150