by Anonymous / Unidentified Author
Zuruf an Jünglinge
Language: German (Deutsch)
Was steht ihr am Wege So müßig und träge Zu Arbeit und Müh? Wer immer nur sinnet, Und immer beginnet, Der endet auch nie. Drum weg mit dem Zaudern, Drum weg mit dem Plaudern Von Tugendgefühl! Nicht blos mit Empfinden, Mit Handeln nur finden Wir endlich das Ziel. Schön ist es, zu lehren Die Tugend zu ehren, Das Laster zu fliehn, Doch schöner, wenn Saaten Bald reifender Taten Den Wandrer umblühn; Wenn Wonne mit Segen Auf dornigen Wegen Die Reis' ihm verkürzt, Und Tugend, im Kleide Der Unschuld, die Freude Gedoppelt ihm würzt. Doch soll sie, wir schwören! Sie ewig zu ehren Mit Taten und Sinn! Sie fest zu umfassen, Und nimmer zu lassen Um keinen Gewinn! Vollendete blicken Herab mit Entzücken Auf unsern Entschluß, Zu größeren Werken Die Seele zu stärken Durch himmlischen Kuß. Auf! Hände in Hände! Wir wallen behende, Und enden den Lauf! Dann nehmen die Schatten Des Himmels die matten Vollendeten auf.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author ( partial name: A. v. N. )  [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "Zuruf an Jünglinge", published 1803, from the collection Kleine Balladen und Lieder, Heft V, no. 23. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 42
Word count: 156