by Wilhelm Müller (1794 - 1827)
Es hat geflammt die ganze Nacht
Language: German (Deutsch)
Es hat geflammt die ganze Nacht Am hohen Himmelsbogen, Wie eines Feuerspieles Pracht Hat es die Luft durchflogen. Und nieder sank es tief und schwer Mit ahnungsvoller Schwüle, Ein dumpfes Rollen zog daher Und sprach von ferner Kühle. Da fielen Tropfen warm und mild, Wie lang erstickte Tränen; Die Erde trank, doch ungestillt Blieb noch ihr heißes Sehnen. Und sieh, der Morgen steigt empor -- Welch Wunder ist geschehen? In ihrem vollen Blütenflor Seh ich die Erde stehen. O Wunder, wer hat das vollbracht? Der Knospen spröde Hülle Wer brach sie auf in einer Nacht Zu solcher Liebesfülle? O still, o still, und merket doch Der Blüten scheues Bangen! Ein roter Schauer zittert noch Um ihre frischen Wangen. O still, und fragt den Bräutigam, Den Lenz, den kühnen Freier, Der diese Nacht zur Erde kam, Nach ihrer Hochzeitfeier.
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Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Die Brautnacht", appears in Lyrische Reisen und epigrammatische Spaziergänge, in Frühlingskranz [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Theodor Podbertsky (1846 - 1913), "Es hat geflammt die ganze Nacht", op. 40, published 1890 [ men's chorus a cappella ], Leipzig, Siegel [sung text not yet checked]
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Es hat geflammt", op. 125 no. 6 (1881) [ TTBB chorus ], from Aus deutschen Gauen, no. 6 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-01-04
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