by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901)
Alte Freundschaft
Language: German (Deutsch)
Da ist die liebe Schwalbe wieder, Sie blieb uns fast zu lange aus; Sie zwitschert ihre alten Lieder Und zieht ins alte, kleine Haus. Sie trägt den Frack, den schwarzen, alten, Den sie im vor'gen Jahre trug; Die Weste hat sie gut gehalten, - Sie ist noch weiß und rein genug. Wer weiß, was alles sie getrieben, Seit sie gereist ins ferne Land, Doch ist die alte sie geblieben, Die Sonne hat sie nicht verbrannt. Drum hab' ich sie auch auf der Stelle Erkannt am Frack und am Gesicht. Mein Schwälbchen komm, flieg nicht so schnelle, Du tust, als kenntest du mich nicht. Nicht wahr, ich bin recht groß geworden, Seit wir uns sah'n zum letztenmal, Seit fort du zogst nach fernen Orten Weit über Meer und Berg und Tal. Komm nur, wir sind ja doch die Alten Und bleiben's auch in diesem Jahr; Wir wollen gute Freundschaft halten, So wie's im vor'gen Sommer war.
Authorship:
- by Georg Christian Dieffenbach (1822 - 1901) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Alte Freundschaft", op. 583 no. 7, published 1870? [voice and piano], from Kinderlieder von G. Chr. Dieffenbach für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung, no. 7. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2004-05-07
Line count: 24
Word count: 155