by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866)
Am Klosterbrunnen
Language: German (Deutsch)
Im düstern Klostergarten Ein einsam Brünnlein steht, Das plätschert leise, leise Von Blätterduft umweh Es klingt wie heimlich Beten, Es klingt wie süßer Gruß Es klingt als wie ein letzter, Ein bittrer Liebeskuss. Es klingt wie fernes Weinen, Als wie ein ferner Sang, Es stimmt die Brust so wonnig, Und doch so wehmutsbang. Von Düsterkeit umgeben, Wie horch? ich nur allein Dem Quell, der so bezaubernd Zum Becken quillt hinein. Wie fern von hier, wie ferne Sind Leben, Lust und Schmerz! Es regt sich nur der Brunnen, Es regt sich nur mein Herz. O Herz, hör auf zu schlagen, Versieg, o Brünnlein du! Dann wäre wohl im Garten Daheim erst recht die Ruh.
Authorship:
- by Johann Nepomuk Vogl (1802 - 1866) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Am Klosterbrunnen", op. 110 no. 1 (1847) [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Thomas Jaenicke
This text was added to the website: 2004-07-05
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