by Ludwig Scheyrer (1811 - 1874)
Glockengeläute
Language: German (Deutsch)
An einem sonnigen Morgen Sah ich zur Kirche sie geh'n, In ihrem reizenden Antlitz War Jugend und Unschuld zu seh'n. Die Glocken erklangen so helle, So froh in die Weiten hinaus, Als riefen vom Himmel sie Segen Und Glück über jegliches Haus. Umfasset von Wonnegefühlen Erschien mir die Welt wie neu, Und selig begann ich zu träumen Von Liebe und Liebestreu! Und wieder erklang es vom Thurme! Doch aber so dumpf und so schwer Als wären's dieselben Glocken, Dieselben Töne nicht mehr. Da trugen sie eine Leiche Zum hüglichen Friedhofe hin! Die mir die Treue gebrochen Lag in dem Sarge d'rin. Und als man mit Schollen bedecket Die Blume, verwelkt so früh, Fühlt' ich keinen Groll mehr im Herzen Und sprach ein Gebet für sie.
Authorship:
- by Ludwig Scheyrer (1811 - 1874), "Glockengeläute" [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Gustav Adolph Hölzel (1813 - 1883), "Glockengeläute", published [1868?] [ voice and piano ], Wien : Carl Haslinger  [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Harry Joelson
This text was added to the website: 2009-04-03
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