by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863)
Das Heiligste
Language: German (Deutsch)
Wenn zwei sich in einander still versenken, Nicht durch ein schnödes Feuer aufgewiegelt, Nein, keusch in Liebe, die die Unschuld spiegelt, Und schamhaft zitternd, während sie sich tränken; Dann müssen beide Welten sich verschränken, Dann wird die Tiefe der Natur entriegelt, Und aus dem Schöpfungsborn, im Ich entsiegelt, Springt eine Welle, die die Sterne lenken. Was in dem Geist des Mannes, ungestaltet, Und in der Brust des Weibes, kaum empfunden, Als Schönstes dämmerte, das muß sich mischen; Gott aber thut, die eben sich entfaltet, Die lichten Bilder seiner jüngsten Stunden Hinzu, die unverkörperten und frischen.
Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, page 334.
Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Das Heiligste", appears in Gedichte, in 6. Sonette [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Othmar Schoeck (1886 - 1957), "Das Heiligste", op. 24a no. 5 (1914) [ voice and piano ], from Lieder nach Gedichten von Lenau, Hebbel, Dehmel und Spitteler, no. 5 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-11-21
Line count: 14
Word count: 95