by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894)
Oft erscheinen mir Gestalten
Language: German (Deutsch)
"Oft erscheinen mir Gestalten, Wie ich sie geträumt im Fieber. Ja, so war es: eine Jungfrau Saß mir schweigend gegenüber; Schwarz ihr Kleid, ein Kreuz am Busen, Weiß ihr Mieder; reinste Güte In den Blicken, auf den Wangen Lilienschnee und Rosenblüte: Caritas, ein Christenmädchen, Immer liebreich, immer huldig, Immerdar getrosten Mutes Dienstbeflissen und geduldig. Also sah ich sie, die Fromme, Ob sie sanft sich um mich mühte Oder, tief gesenkt die Stirne, Betend vor dem Lager kniete. -- Caritas, wie schufst du herben Widerstreit mir im Gemüte! Zwingt die Macht der Menschen Nacken, Menschenherzen zwingt die Güte. Vor dem starken Gott der Christen, Vor der Milde seiner Lehren Beugt' ich mich, wenn nicht verhaßte Franken die Verkünder waren."
About the headline (FAQ)
Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Weber (1813 - 1894), no title, appears in Dreizehnlinden, in 19. Elmar im Klostergarten, no. 24, first published 1878 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by August Braubach , "Oft erscheinen mir Gestalten" [baritone and piano], from Elmar im Klostergarten, no. 24. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2007-12-06
Line count: 24
Word count: 117