by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Die Nacht der Frühlingswende
Language: German (Deutsch)
Ein Netz von raschen Schattenmaschen schleift über aus Mond gemachte Gartenwege, als ob Gefangenes sich drinnen rege, das ein Entfernter groß zusammengreift. Gefangner Duft, der widerstrebend bleibt. Doch plötzlich ists, als risse eine Welle das Netz entzwei an einer hellen Stelle, und alles fließt dahin und flieht und treibt.... Noch einmal blättert, den wir lange kannten, der weite Nachtwind in den harten Bäumen; doch drüber stehen, stark und diamanten, in tiefen feierlichen Zwischenräumen, die großen Sterne einer Frühlingsnacht.
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Die Nacht der Frühlingswende", written 1907 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Peter Visser (b. 1939), "Die Nacht der Frühlingswende", 1981, from Zes Rilke-liederen, no. 5. [text not verified]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2012-07-04
Line count: 13
Word count: 78