by Heinrich Heine (1797 - 1856)
Den Strauß, den mir Mathilde band
Language: German (Deutsch)
Den Strauß, den mir Mathilde band Und lächelnd brachte, mit bittender Hand Weis ich ihn ab - Nicht ohne Grauen Kann ich die blühenden Blumen schauen. Sie sagen mir, daß ich nicht mehr Dem schönen Leben angehör, Daß ich verfallen dem Totenreiche, Ich arme unbegrabene Leiche. Wenn ich die Blumen rieche, befällt Mich heftiges Weinen - Von dieser Welt Voll Schönheit und Sonne, voll Lust und Lieben, Sind mir die Tränen nur geblieben. Wie glücklich war ich, wenn ich sah Den Tanz der Ratten der Opera - Jetzt hör ich schon das fatale Geschlürfe Der Kirchhofratten und Grab-Maulwürfe. O Blumendüfte, ihr ruft empor Ein ganzes Ballett, ein ganzes Chor Von parfümierten Erinnerungen - Das kommt auf einmal herangesprungen, Mit Kastagnetten und Zimbelklang, In flittrigen Röckchen, die nicht zu lang; Doch all ihr Tändeln und Kichern und Lachen, Es kann mich nur noch verdrießlicher machen! Fort mit den Blumen! Ich kann nicht ertragen Die Düfte, die von alten Tagen Mir boshaft erzählt viel holde Schwänke - Ich weine, wenn ich ihrer gedenke. -
L. Dallapiccola sets stanzas 1-3
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Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Nachgelesene Gedichte 1845-1856, no. 8 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Luigi Dallapiccola (1904 - 1975), "Den Strauß, den mir Mathilde band", published 1957, stanzas 1-3 [female voice and orchestra], from An Mathilde: (Heinrich Heine) eine Kantate, no. 1. [text verified 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-11-20
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