by Joseph Friedrich Engelschall (1739 - 1797)
Abend‑Phantasie
Language: German (Deutsch)
Schönster aller schönen Tage, Dem ich ewig dankbar bin, Heil dir! mein Entzücken trage Dich zum Abendlande hin! Denn in meinem trunknem Blicke Schwimmt der Liebe Seligkeit, Und ich ahnde meinem Glücke Goldne Frucht der bessern Zeit. Dorten war es, wo im Kühlen Mein Göttergleiche saß, Und versunken in Gefühle Um sich her die Welt vergaß. Schüchtern naht' ich mich, und küßte Meine Seel' auf ihre Hand; Da, als ob sie Frevel büßte, Blickte sie auf's Busenband, Und der Liebe Thränen bebten Die entglühte Wang' herab. Engel, die den Hain umschwebten, Küßte ihr die Thränen ab; Und ihr Lispel, der dem Winde Schöner Sommernächte glich, Sprach mir in das Herz: Selinde, Ist besiegt, und liebet dich!
Confirmed with Gedichte von Joseph Friederich Engelschall, Marburg und Leipzig: in Kommission der neuen Akademische Buchhandlung, 1788, pages 47 - 48.
Authorship:
- by Joseph Friedrich Engelschall (1739 - 1797), "Abendphantasie" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Friedrich Ludwig Æmelius Kunzen (1761 - 1817), "Abend-Phantasie" [voice and piano] [ sung text not yet checked against a primary source]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2017-09-19
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