by August Whistling (b. c1792)
Im rosigen Lichte schwanden
Language: German (Deutsch)
Im rosigen Lichte schwanden Mir heitere Lenze dahin, Und freudige Tage standen Vor meinem ahnenden Sinn, Doch sollte der Quell der Freude Schon zeitig versiegen in mir -- Die Sonne verlischt -- ich scheide, Ein Todter im Leben, von ihr. Umfangen von Nacht und Grauen, Des Lichtes, der Freude beraubt, Durchschreite ich Flur und Auen, Es beugt sich in Wehmuth das Haupt; Nur liebliche Frühlingschöre Erheben den sinkenden Muth; Ich bete zum Vater: "Erhöre Mein Flehen, du bist ja so gut. "Du theilst ja mit gleicher Liebe So gütig, so weis' und gerecht Das heitere Loos, das trübe, Dem Herrscher, dem niedrigsten Knecht. Laß, bitte ich, nur den Glauben Als strahlenden Stern der Nacht, Mir nimmer durch Zweifel rauben, Wenn bange Besorgniß erwacht. "Der Glaube an dich, er floßet Dem Dulder Vertrauen in's Herz, Daß jenseits in Wonne sich löset Der Kummer, der bitterste Schmerz. Drum will ich nicht ängstlich klagen, Nicht neiden den Brüdern ihr Glück, Will muthig, im Glauben, ertragen Als Prüfung mein hartes Geschick."
About the headline (FAQ)
Confirmed with Selbstbiographie und Gedichte des erblindeten August Whistling, Sondershausen: Selbstverlag des Verfassers, 1842, pages 112 - 114. Appears in Gedichte.
Authorship:
- by August Whistling (b. c1792), "Des Blinden Klage und Trost" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Bendleb (b. 1800), "Klage und Trost", published 1841 [ voice and piano ], Leipzig, Whistling ; note: the author came up with the words for the music after hearing the composer's version for solo horn and ensemble [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-08-08
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