by Theodor Storm (1817 - 1888)
Du glaubtest nicht an frohe Tage mehr
Language: German (Deutsch)
Du glaubtest nicht an frohe Tage mehr, Verjährtes Leid ließ nimmer dich genesen; Die Mutterfreude war für dich zu schwer, Das Leben war dir gar zu hart gewesen. -- Er saß bei dir in letzter Liebespflicht; Noch eine Nacht, noch eine war gegeben! Auch die verrann; dann kam das Morgenlicht. «Mein guter Mann, wie gerne wollt ich leben!» Er hörte still die sanften Worte an, Wie sie sein Ohr in bangen Pausen trafen: «Sorg für das Kind -- ich sterbe, süßer Mann.» Dann halb verständlich noch: «Nun will ich schlafen.» Und dann nichts mehr; -- du wurdest nimmer wach, Dein Auge brach, die Welt ward immer trüber; Der Atem Gottes wehte durchs Gemach, Dein Kind schrie auf, und dann warst du hinüber.
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Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), no title, appears in Einer Toten, no. 1 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2008-11-24
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