by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947)
Uralter Worte kundig kommt die Nacht
Language: German (Deutsch)
Uralter Worte kundig kommt die Nacht; Sie löst den Dingen Rüstung ab und Bande, Sie wechselt die Gestalten und Gewande Und hüllt den Streit in gleiche braune Tracht. Da rührt das steinerne Gebirg sich sacht Und schwillt wie Meer hinüber in die Lande. Der Abgrund kriecht verlangend bis zum Rande Und trinkt der Sterne hingebeugte Pracht. Ich halte dich and bin von dir umschlossen, Erschöpfte Wandrer wiederum zu Haus; So fühl ich dich in Fleisch and Blut gegossen, Von deinem Leib and Leben meins umkleidet. Die Seele ruht von langer Sehnsucht aus, Die eins vom andern nicht mehr unterscheidet.
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Authorship:
- by Ricarda Octavia Huch (1864 - 1947), no title, appears in Neue Gedichte (Liebesgedichte), first published 1907 [author's text not yet checked against a primary source]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-02-20
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